Wissen und Weisheit
für dein Baby und dich
Friday, 15.05.2020
Maiglöckchen - Der Duft der Eizellen
von Melanie Aue
Es ist das Symbol für Glück und Liebe, für das Heil der Welt, das Ende allen Kummers, der Seelenstärke und der Herzensstärke. Diese poetischen Worte beschreiben das Maiglöckchen, das dieses Jahr besonders früh und üppig blüht. Es lockt mit seinen vollendeten Blütenglöckchen nicht nur Insekten an, sondern auch seit Jahrhunderten die Heilkundigen, die es pflücken, um seine Heilkraft bei Herzschwäche oder Nervenleiden nutzen zu können.
Obwohl die glockenförmigen Blüten eher einladend und freundlich wirken, sollen sie genau an der Stelle hervorgekommen sein, wo Marias Tränen am Grabe Jesu den Boden benetzten.
Die Germanen weihten das Maiglöckchen der Göttin des strahlenden Morgenrots und des Frühlings, der Ostera. Ihr zu Ehren warf man die Blüten ins Osterfeuer.
Heute wird das Maiglöckchen in der Therapie nur noch wenig eingesetzt. Das mag auch an seiner Giftigkeit liegen, die alle Teile der Pflanze betrifft, ganz besonders die Blüten und Früchte. Aber wie bei allen Dingen ist es eine Frage der Dosis. So findet das homöopathisch aufbereitete Maiglöckchen in der Naturheilkunde durchaus Verwendung.
Es gibt aber noch etwas anderes, was das Maiglöckchen zu etwas ganz Besonderem macht: das ist sein Geruch. Über den Riechnerv gelangt der Geruch direkt ins Gehirn und zwar ins sogenannte limbische System, einem der entwicklungsgeschichtlich ältesten Anteile unseres Gehirns. Und weil das limbische System direkt mit der Gefühlswelt verbunden ist, führen Düfte zu Erinnerungen und Emotionen. Sie kennen das: Der süße Geruch von Zimt lässt uns an Weihnachten denken oder der von Vanillepudding an die Kindheit.
Dass der Maiglöckchenduft aber nicht nur genießende Frühlingsnasen anlockt, hat der Zellbiologe Prof. Dr. Hatt untersucht. Ihm zufolge sollen die weiblichen Eierstöcke einen Maiglöckchenduft aussenden, um die Spermien anzuregen, schneller in Richtung Eizelle zu schwimmen. ♥
Und so ist das Maiglöckchen ein Sinnbild für den Frühling, die Fruchtbarkeit und die Fortpflanzung. Heute genau so, wie vor Hunderten von Jahren.
Hinweis:
Sicherlich hast du es schon bemerkt: Als Heilpraktikerin sehe die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen, sondern räume auch geist-seelischen Prozessen einen Platz ein. Deshalb unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen basieren auf Erfahrungen naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.