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Friday, 02.10.2020
Abschaffung des Heilpraktikers?
von Melanie Aue
Vielleicht haben Sie es bereits in den Medien gelesen: Wir Heilpraktiker stehen auf dem Prüfstand. Was geprüft wird? Nun, das Bundesgesundheitsministerium, Gesundheitsministerien der Bundesländer und manche Abgeordnete denken über Änderungen unserer Berufsgrundlagen nach. Derzeit ist noch unklar, in welche Richtung das gehen wird. Tatsächlich scheint es aber möglich zu sein, dass ich in meinen Behandlungsmöglichkeiten beschnitten werde oder dass der Beruf des Heilpraktikers ganz abgeschafft wird.
Und überhaupt, wenn schon Naturheilkunde, dann wissenschaftlich. Erworben in einem Studiengang, der nach den Regeln einer wissenschaftlichen, nachweisbaren und reproduzierbaren Medizin. Eine Naturheilkunde - ohne die Natur von Mensch und Therapeut zu beachten. Ohne die Individualität. Ohne zu spüren. Ohne wahrzunehmen.

Dabei erschüttert mich nicht nur, dass es Menschen in unserem Land gibt, die fest daran glauben, dass alle Krankheiten gleich und nach einem (zweifellos hoch wissenschaftlichen) Schema behandelt werden müssen. Nein. Mich erschüttert die Unverblümtheit, kranken Mitmenschen unserer Gesellschaft die Fähigkeit abzuerkennen, sich für ein passendes Heilsystem zu entscheiden.
Dabei zieht sich die Anfeindung gegenüber naturheilkundlicher Therapien wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ob es um die Verbrennung alter Bücher ging, da das Wissen der Heilkunde nicht im Einklang mit der christlichen Lehre stand. Oder um die Degradierung und Unterwerfung von Hebammen und Kräuterfrauen. Folter, Verbrennung oder Ertränken. Wie auch immer. Die Liste ist lang. Und es ist noch gar nicht so lange her. Die letzte sicher überlieferte Hexenhinrichtung fand 1793 in Preußen statt.
Immer das gleiche Thema: Intoleranz dem Andersartigen gegenüber.
Und vielleicht ist es die Lernaufgabe unseres Zeitalters, der Andersartigkeit Raum zu geben. Sei es im politischen, im sozialen oder therapeutischen Bereich. So bleibt mir zu wünschen, dass Skeptiker der Naturheilkunde, dass Wissenschaftler und Politiker der Naturheilkunde mit Offenheit und Akzeptanz, mit Verständnis und Toleranz begegnen. Denn uns Therapeuten liegt allen die bestmögliche Gesundheit unserer Patienten am Herzen. So erfüllt der ärztliche Bereich diese Aufgabe nach seinen wissenschaftlichen Lehren, der naturheilkundliche Therapeut nach seinen naturheilkundlichen Lehren oder empirischem Wissen. Aber beide Therapeuten behandeln mit dem Blick auf das Wohlergehen des Patienten.
Wie sie helfen können...

Wenn Sie als Patient*in oder Betroffene weiterhin frei entscheiden möchten, welchen Weg Sie für Ihre Gesundheit gehen möchten, möchte ich Sie bitten, dieses Recht auf Therapiefreiheit im Bundesministerium einzufordern.
Unsere Berufsverbände haben dafür bereits einige Vorkehrungen getroffen.
Der Verband "Freie Heilpraktiker" hat einen Text entwickelt, den Sie lediglich kopieren und anschließend per Mail oder Post an das Bundesgesundheitsministerium, die Länderministerien oder Ihren Wahlkreisabgeordneten senden können (s.u.).
Desweiteren liegt in meiner Praxis auch eine Unterschriftenliste aus.
Ich freue mich über Ihre Hilfe!
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Hier finden Sie den Patienten-Musterbrief
Postanschrift: An das Bundesministerium für Gesundheit 11055 Berlin
Mail-Anschrift:
Betrifft: Aufforderung zur Erhaltung des Berufes der Heilpraktiker/innen
Sehr geehrter Herr Bundesminister Spahn,
als mündige Patientin / als mündiger Patient möchte ich auch weiterhin die Wahl haben, ob ich mich mit einer Erkrankung zu einem Arzt / einer Ärztin oder/und zu einer Heilpraktikerin oder einem Heilpraktiker begebe.
Ich möchte nicht erleben, dass meine Heilpraktikerin / mein Heilpraktiker in nächster Zeit „abgeschafft“ oder bis zur Unkenntlichkeit reglementiert wird. Denn wie der Presse zu entnehmen war, wollen Sie unter anderem auch die Möglichkeit der Abschaffung des Berufes der Heilpraktiker/innen durch ein Rechtsgutachten prüfen lassen.
Ich möchte nicht erleben, dass mir meine Heilpraktikerin / mein Heilpraktiker demnächst aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen zwar helfen könnte, es aber nicht mehr darf.
Wie viele andere Menschen bin auch ich Zeuge einer beispiellos einseitigen und polemischen Medienkampagne gegen Heilpraktiker/innen in unserem Land geworden, die in keinster Weise meinen Erfahrungen mit der heilpraktischen Naturheilkunde entspricht.
Deshalb fordere ich Sie auf, die traditionellen Naturheilverfahren, wie z.B. die Homöopathie, TCM/Akupunktur, Pflanzenheilkunde und die vielen weiteren heilpraktiker-typischen Therapiemethoden und deren Ausübung durch Heilpraktiker/innen in Deutschland zu schützen und zu stärken, wie es im Übrigen auch von der WHO (siehe WHO-Strategie für traditionelle Medizin: 2014 -2023) empfohlen wird.
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.