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Monday, 27.07.2020
Das Schröpfen - Alte Kunst neu entdeckt
von Melanie Aue
Schröpfen gehört zu den sogenannten ausleitenden Verfahren. Die Idee dabei: Potentiell schädliche und krankmachende „Säfte“ sollen aus dem Körper entfernt werden, so dass Blut und Energie ungehindert fließen können. Speziell im Bereich des Schröpfen sollen damit Schmerzen reduziert oder sogar beseitigt werden.
Solcherlei Ausleitungsverfahren gab es nahezu in jeder Kultur und in allen uns bekannten Aufzeichnungen über die Heilkunst.
„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt hat, da hat sie schädliche Stoffe angehäuft. Ist die Natur nicht imstande, diese selbst zu entleeren, so muss der Arzt an dieser Stelle eine künstliche Öffnung machen, um ihr zu Hilfe zu eilen.“
Paracelsus, 15. Jh

Heute verwenden Heilpraktiker und Naturärzte unterschiedliche Schröpfmethoden. Immer aber erzeugt ein Schröpfglas einen Unterdruck im Körpergewebe, ähnlich wie ein Knutschfleck. Der Körper reagiert auf diesen Reiz mit einer Mehrdurchblutung und dadurch mit einer Aktivierung des Gewebes in dem betroffenen Bereich. So sollen Verhärtungen in Haut und Unterhautgewebe gelöst, das Immunsystem über eine körpereigene Regulation aktiviert und sogar innere Organe über die Hautreflexzonen angeregt werden. Nach chinesischer Ansicht wird der Fluss des Qi, also der Lebensenergie, harmonisiert.

Schröpfgläser
Erste detaillierte, schriftliche Anweisungen zum Schröpfen verfasste um 400 v. Chr. Hippokrates. In der Vorzeit, als das Glas noch nicht erfunden oder nicht erschwinglich war, verwendete man Kalebassen, Bambusrohre und Kuhhörner, um auf der Haut den Unterdruck zu erzeugen. 3300 v. Chr. fertigte man, eigens für diesen Zweck, tönerne Schöpfköpfe an. Und als wichtige ärztliche Behandlungsmethode schaffte es der Schöpfkopf sogar auf das Emblem des mesopotamischen Arztes.
Egal aber in welcher Kultur, in welchem Jahrhundert oder welche Art des Schröpfens angewendet wurde, immer war die dahinter stehende Absicht die Beseitigung von Schmerzen.

Und auch, wenn sich das Schröpfen für Sie schmerzhaft anhört: Für die meisten Patienten ist es lediglich nur ein Druck, maximal ein angenehmer, leichter Schmerz, der verspürt wird. Eben so ähnlich wie ein Knutschfleck. Allerdings müssten Sie sich schon sehr lange und ausdauernd küssen lassen, um einen vergleichbaren Effekt zu erzielen:).
In meiner Praxis verwende ich verschiedene Formen des Schröpfens, je nach Befund und Krankheitsbild des einzelnen Patienten. Sicherlich sind der Rücken und die Nackenpartie die am häufigsten geschröpften Zonen, um in diesen Bereichen auftretende Verspannungen und schmerzhafte Muskelverhärtungen zu lösen.
Aber auch für Zyklus- oder Regelstörungen gibt es entsprechende Körperzonen.
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.