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Monday, 01.05.2023
Dein Stoffwechsel - Basics für deine Gesundheit
von Melanie Aue
Der Stoffwechsel - er bildet die Basis für körperliche Gesundheit. Und in der Chinesischen Medizin bildet er sogar das Zentrum des Lebens, die körperliche Mitte, das Zentrum der Energiegewinnung, das Zentrum deiner Vitalität. Seine Aufgabe: Transformation der Energie Qi und Verdauen von allem, was in den Körper gelangt - auf materielle und intellektuelle Art.
Und weil dein Stoffwechsel ein Fundament deiner Gesundheit bildet, widme ich ihm einen ganzen (laaaangen) Blogbeitrag:
- Der Stoffwechsel auf Chinesisch
- Stoffwechsel und Energiegewinnung
- Schlacken und Ablagerungen
- Leidenschaft für eine gute Form der Gewebe
- Yi - der Geist der Milz Pi
- Emotionen verändern den Stoffwechsel
- Stoffwechsel schwach? Daran erkennst du's
- So klappt's mit einem gesunden Stoffwechsel
Essen - Was, wie und wann
Die Mitte liebt’s gelb und süß ...aber nicht roh und kalt
Kochen und andere Zubereitungsarten
- Diese Lebensmittel helfen deinem Stoffwechsel
...und leider tun diese Nahrungsmittel nichts für deine Gesundheit

Der Stoffwechsel auf Chinesisch
Dein Stoffwechsel bildet gewissermaßen den Mittelpunkt der Energiegewinnung und der Gesundheit. In der Chinesischen Medizin übernimmt diese Funktion der Funktionskreis Milz "Pi". Zu diesem Funktionskreis zählen neben der Milz Pi auch der Magen und die Bauchspeicheldrüse, die auch aus westlicher Sicht einen sehr erheblichen Beitrag zum Stoffwechsel leisten. Damit aber noch nicht genug. Ein Funktionskreis ist zusätzlich mit der Kontrolle über bestimme Gewebearten, Sinnesorgane und Wahrnehmungen betraut. So sind dem Funktionskreis Milz das Bindegewebe, das Fettgewebe, die Bänder, der Mund und damit auch der Geschmack als Sinneswahrnehmung zugeordnet.
Da die Milz "Pi" die Chefin des Funktionskreises ist, werde ich hier hauptsächlich auf diese eingehen. Und um einer Verwechselung mit der Milz, so wie wir sie in der westlichen Medizin sehen, vorzubeugen, bezeichne ich die Milz hier als „Mitte“, als "Pi"oder als "Stoffwechsel".
Die Aufgaben der Pi
Der Stoffwechsel und die Energiegewinnung
Die Aufgabe der Mitte ist das Verdauen von allem, was in den Körper gelangt. Der Magen wärmt, durchmischt und verflüssigt die Nahrung und bereitet daraus eine „warme Suppe“, die an die Pi weitergeleitet wird. Aus dieser Suppe kann Pi mit Leichtigkeit die darin enthaltene Energie "Qi" transformieren. Und diese Energie Qi benötigen wir für unser Tagewerk, für die Atmung, für die Bewegung, für den Stoffwechsel, das Denken, ja, für alles, was dem Lebendigsein entspricht. Qi bildet den Antrieb und die Motivation. Und es liefert sogar die Basis für den Aufbau von Substanz und Blut. Aus diesem Grund wird der optimalen Gewinnung von Qi eine wesentliche Bedeutung beigemessen. Und die funktioniert umso besser, je intakter die Verdauungsorgane sind und je besser und energiereicher die Lebensmittel sind.
Schlacken und Ablagerungen
Allein wegen der Transformation des Qi hat die Mitte im Grunde einen Vollzeitjob.
Bei den Stoffwechselvorgängen fallen jedoch auch Stoffe an, die der Körper nicht benötigt oder ihm sogar schaden könnten. Diese in Feuchtigkeit gelagerten Stoffe werden getrocknet und ausscheidbar gemacht. Deshalb ist die Mitte in der Chinesischen Medizin das perfekte Entgiftungsorgan. Ihre gute Arbeit verhindert Schlackenbildung und Übersäuerung und sogar die Anhäufung gedanklichen Mülls.
Ist die Mitte jedoch überlastet, werden Stoffwechselendprodukte und die Feuchtigkeit nicht ausgeschieden, sondern im Gewebe abgelagert. Es folgen Verschlackung, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und die Bildung von Schleim. Letztendlich versucht der Körper, diese Feuchtigkeit aus allen möglichen Körperöffnungen herauszubekommen: als Schnupfen, Bronchitis, Ergüsse in den Ohren oder auch als Ausfluss. Ist das nicht möglich, weil die Körperöffnungen verstopft sind oder diese Ausscheidungen (mittels Chemie oder Operationen) unterdrückt werden, lagert sich die Feuchtigkeit im Körperinneren an. Es entstehen Schweregefühl, Ödeme oder sogar Steinchen, Knötchen, Myome, Polypen*.
In der Praxis kann ich die Feuchtigkeit nicht nur an der Symptomatik, sondern auch an der Zunge sehen. Denn die Zunge zeigt als Verlängerung aller Schleimhäute den Zustand des Körperinneren. So erscheint die Zunge bei zu viel Feuchtigkeit im Körper geschwollen und vergrößert. Manchmal ist sie sogar so groß, dass sie nicht mehr passgenau im Mund sitzt, sondern gegen die Zähne stößt. Es entstehen sogenannte Zahneindrücke auf der Zunge. Zwar sehen diese Zahneindrücke hübsch aus, wie eine kleine Häkelkante, aber nichtsdestotrotz sind sie ein pathologisches Zeichen und sollten behandelt werden.

Leidenschaft für eine gute Form der Gewebe
Alle Organe und Funktionskreise werden in der Chinesischen Medizin Elementen gleichgesetzt. Die Mitte als Zentrum des Körpers wird der Erde gleichgesetzt. Die Erde, unsere Erde, nährt alles Leben und verzeiht dem Menschen immer wieder einen zerstörerischen Umgang mit ihr. Wie eine Mutter. Deshalb ist die Mitte auch die „Mutter aller Organe“. Sie ist es, die darauf achtet, dass alle Gewebe und Organe gut versorgt sind, ihre Elastizität behalten und brav an ihrem Platz bleiben.
Ist die Mitte geschwächt, fehlt ihr die Haltefunktion. Gewebe können ihren angestammtem Platz verlassen, sie leiern aus. Die Folgen zeigen sich als Blasensenkung, Hämorrhoiden, Krampfadern, Schlupflider, Hängebrüste oder Blutungen.

Yi** - Die Seele der Mitte und ihre Emotionen
Es ist eine alte schamanische Lehre, die Lehre der Organ- Seelen oder auch Geister, wie man sie nennt. Und der Schamanismus ist der Ursprung der Traditionell Chinesischen Medizin. Entsprechend dieser alten Lehre betreten fünf Seelen den Körper zum Zeitpunkt der Zeugung. Sie alle haben unterschiedliche Behausungen.
Yi ist der Geist der Milz. Sein Job ist das Verdauen. Und zwar das Verdauen auf körperlicher und geistiger Ebene. Vielleicht kann man den Yi am ehesten als bodenständige Weisheit, als praktische Intelligenz, als Verstand oder Logik verstehen. Er nimmt Eindrücke, Gedanken und Informationen mit dem Verstand auf und bewertet sie danach, ob die Informationen gebraucht werden oder ausgeschieden werden können.
So sind die Aufgaben des Yi das Einordnen und Strukturieren von Erfahrenem und Gelerntem durch den Verstand, und auf der anderen Seite das Einordnen oder Ausscheiden der Nahrung durch die Verdauungsfunktionen: Brauchbares wird angenommen, Unbrauchbares verworfen - damit es nicht als Ballast mitgeschleppt werden muss. Und das auf mentaler und materieller Ebene.
Vielleicht, weil die energetische Funktion der Mitte so grundlegend ist, gehört die Energie-Leitbahn der Mitte zu den ersten Leitbahnen, die der menschlicher Körper ausbildet. Dennoch braucht das System der Mitte bis zur vollständigen Reife noch ungefähr sieben Jahre. Erst dann kann der Mensch abwägen, was für ihn brauchbar und zuträglich ist, oder was er lieber wieder ausscheidet - in materieller und geistiger Hinsicht. Und so ist das siebte Lebensjahr ein Jahr, in dem die Kinder reif sind, um logisch zu denken, um zu lernen und um das Gelernte einzusortieren und im Gedächtnis zu behalten. Kurz: Sie sind schulreif.
Ein gesunder Yi sorgt für klare Gedanken, für Struktur, Intellekt und für eine gesunde Mitte. Der Mensch fühlt sich in seiner Mitte und befindet sich mit sich und mit seinem Leben im Einklang. Und das bringt Sympathie. Eine gesunde Milzpersönlichkeit ist wie eine Mutter, die alle Menschen in die Mitte nimmt, die gern umarmt und jeden einschließt.
Auf der Kehrseite kann die Fürsorge für andere vielleicht auch mal ein bisschen übers Ziel hinausschießen, wenn man sich zu viele Gedanken macht. Sich um alles sorgt und ins Grübeln kommt. Grübeleien sind Verdauungsstörungen auf psychischer Ebene. Man kaut immer wieder dieselben Gedanken durch, ohne zu einem Ziel zu kommen. Und man kann sich nicht entscheiden, welche Gedanken Ballast sind, wovon man sich loslösen müsste.
Zum Grübeln zählt auch mentales Arbeiten. Also Informationen sammeln, permanent erreichbar sein oder Wissen aufnehmen. Das geht so lange gut, wie regelmäßig Pausen eingehalten werden. Solange man die Muße hat, zwischendurch abzuschalten, solange man sich regelmäßig Zeit nimmt, in Ruhe zu essen. Fehlen die Pausen und schlingt man das Essen mal so ganz nebenbei herunter, entsteht unweigerlich eine Schwäche der Mitte Pi.
Stoffwechsel schwach? Daran erkennst du's
Während zu viel Geistesarbeit die Mitte und damit auch den Stoffwechsel belastet, können regelmäßige Pausen die Energie wieder ausgleichen. Nehmen Sie sich die Muße, immer wieder mal zwischendurch geistig abzuschalten.
Nimm dir Zeit. Gönne dir Pausen. Gönne dir auch unbedingt Pausen vom Drang, alles wissen zu wollen und ständig aktuell informiert zu sein. Schalte das Fernsehen ab. Dein Handy. Und vor allem: Iss in Ruhe. Fernsehen oder Lesen während des Essens verlagern die Energien vom Stoffwechsel in den Kopf. Dann bist du zwar metal gut versorgt, aber deinen Verdauungsorganen fehlt Energie.
Symptom | Ursache | |
---|---|---|
| Das Verdauungsfeuer brennt nicht ausreichend. Die Kochungsprozesse, und damit der Stoffwechsel, sind unzureichend. | |
| Eine schwache Mitte kann nur wenig Energie herstellen. | |
| Das Denken ist die Fähigkeit einer starken Mitte. | |
| Wenig Energie kann nur wenig Abwehrenergie herstellen. | |
| Die Abwehrkraft versucht, unerwünschte Feuchtigkeit auszuscheiden. | |
| Die Mitte ist zu schwach, um Stoffwechselendprodukte zu trocknen. Diese werden eingelagert oder über Nase, Ohren, Augen, Genitalien usw. ausgeschieden. | |
| Die Stoffwechselendprodukte können wegen der schwachen Mitte nicht ausgeschieden werden. | |
| Die Mitte kann ihrer Aufgabe des Haltens nicht nachkommen. Bänder, Gefäße oder Gewebe leiern aus. |

So klappt's mit einem gesunden Stoffwechsel
Essen - Was, wie und wann
Da wir Menschen alle verschieden sind, gibt es nicht DIE richtige Diät oder Ernährungsweise, die für alle Menschen gleich gut ist. Denn ob ein Lebensmittel gesund ist, hängt davon ab, wer es isst und wie man es zubereitet hat. Deshalb empfiehlt die Chinesische Medizin jedem Menschen eine individuell angepasste Ernährung, entsprechend seiner Symptomatik und Konstitution. Allgemein aber ist es immer gesundheitsfördernd, den Stoffwechsel schonend zu unterstützen. Unterstütze mit deiner Nahrung deine Mitte, damit sie mit Leichtigkeit Energie Qi transformieren kann.
Diese Liste zeigt dir die ersten Basics auf, einfache Regeln, die dir und deiner Gesundheit guttun.
- Sorge für warme Suppe
Essen soll nicht nur satt machen, sondern auch Freude bereiten. Und es fördert ein geselliges Beisammensein mit der Familie oder Freunden. Aber egal, mit wem du isst, denke daran, gut zu kauen, denn „alles, was im Magen ankommt, soll warme Suppe sein", so lautet eine Empfehlung der Chinesischen Medizin. Ein gutes Kauen und Einspeicheln der Nahrung verhindert die Belastung der Verdauungsorgane, fördert einen reibungslosen Verdauungsvorgang und hilft, alle Nahrungsbestandteile, Mineralstoffe und Vitamine in optimalem Zustand zu verstoffwechseln.
- Iss regelmäßig, aber nichts zwischendurch
Um deinen Stoffwechsel zu unterstützen, iss du nur drei Mahlzeiten am Tag zu und verzichte auf Zwischenmahlzeiten. Zumindest, wenn es deine Konstitution zulässt. In den 4-6 Stunden Nahrungskarenz zwischen den Mahlzeiten gibst du deiner Mitte ausreichend Zeit, die Nahrung optimal zu verdauen.
- Iss mehr warm und gekocht
Die Mitte liebt Gekochtes! Oder Gedünstetes. Denn daraus kann sie mit Leichtigkeit Energie herstellen. Das Verdauen von Rohkost ist dagegen für die Mitte Schwerstarbeit und raubt ihr Energie, die dann nicht mehr für die Versorgung des Körpers zur Verfügung steht. (s.u.)
- Iss biologisch, saisonal, regional und möglichst aus biologischem Anbau
Dein Körper stellt sich auf die Gegebenheiten seines Lebensraumes ein. Das Leben an einem bestimmten Ort dieser Erde in einem bestimmten Klima führt demnach zu einem Klima auch in deinem Körper. Saisonale und regionale Lebensmittel sind für den Menschen von "hier und jetzt", optimal abgestimmt auf klimatische und zeitliche Gegebenheiten. So wachsen Rüben, Kürbisse oder Maronen im Herbst und Spargel, Erdbeeren oder Kohlrabi im Frühling. Bananen wachsen hier gar nicht. Auch keine Ananas, Mango, Papaya oder Avocados. Noch nicht einmal Orangen. All diese Lebensmittel sind von der Schöpfung her so angelegt, dass sie den Körper der Menschen in südlichen Ländern kühlen, um die Hitze auszugleichen. Essen wir diese Lebensmittel hier und dann auch noch im Winter, kühlen sie unseren Stoffwechsel, obwohl jahreszeitlich bedingt schon die Weichen auf "kühl" gestellt sind.
Produkte aus deiner Umgebung sind demnach für das Klima, in dem du dich gerade befindest, optimal.
Und wenn du gleichzeitig darauf Acht gibst, möglichst wenig Gifte in Form von Düngemitteln und diverser "Antis" (Anti-Schimmelpilzmittel, Anti-Biotika, Anti-Unkrautmittel...) zu dir zu nehmen, hast du schon sehr viel für deine Gesundheit getan.
Ach ja, und verarbeite deine Lebensmittel möglichst selbst. Denn vieles, was durch Fortschritt der Technik zu wunderbaren, zeitsparenden Methoden der Nahrungszubereitung geworden ist, betrachtet eine naturheilkundliche Denkweise als ungesund. Werden etwa die allerbesten Zutaten in großen Fabriken unendlich vielen Verarbeitungsschritten oder chemisch-physikalischen Prozessen unterzogen, bleibt vom lebensnotwendigen Qi nicht mehr viel übrig. Deshalb gilt in der Chinesischen Medizin jedes Fertiggericht, jedes Tütensüppchen und jede Tiefkühlpizza als qi-los. Sie sind tot. Sie sind nicht mehr lebendig und können deshalb auch nichts für deine Lebendigkeit tun.
- Iss Frühstück... aber iss nicht nach 18:00 Uhr
Es waren die Beobachtungen der Natur, die in der Chinesischen Medizin die Erkenntnis brachten, dass jeden Tag, innerhalb von 24 Stunden, jeder Organ-Funktionskreis für zwei Stunden eine Hochzeit hat. Zu dieser Zeit wird das entsprechende Organ mit besonders viel Energie versorgt und ist dann ausgesprochen leistungsstark.
Die Verdauungsorgane haben ihr Energiemaximum am Morgen: Der Magen zwischen 7 und 9 Uhr, danach die Milz Pi zwischen 9 und 11 Uhr. Daraus ergibt sich die Empfehlung, die üppigste Mahlzeit am Morgen zu essen, vorzugsweise zur Magenzeit. Denn genau dann hat der Magen viel Kraft für das Durchmischen und Erwärmen des Nahrungsbreies. Das darauffolgende Energiehoch der Milz Pi verhilft dieser dann zu einer optimalen Gewinnung von Qi, der Energie für alles, was du an diesem Tag tust, für deine ganze Vitalität. Das ist auch der Grund, weshalb in der Chinesischen Medizin das Auslassen von Mahlzeiten, vor allem vom Frühstück, als belastend für die Gesundheit und die Energieversorgung beschrieben wird.
Da nach 18:00 Uhr die Verdauungskräfte in einem Tiefpunkt der energetischen Versorgung liegen, solltest du nichts mehr nach 18:00-19:00 Uhr essen. Die Zeit jetzt gehört der Entgiftungsfunktion und Regeneration des Körpers. Belastest du deinen Körper jetzt noch mit Verdauungsprozessen, behindern sich Verdauung und Entgiftung bzw. Regeneration gegenseitig.
Die Mitte liebt’s gelb und süß
Die Mitte liebt die Farbe gelb, die Farbe der Erde. Und damit liebt die Mitte alle gelben, gelbbraunen und orangenen Lebensmittel wie Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Mirabellen oder Getreide.
Die Mitte liebt es aber auch süß. Damit meint man die natürliche Süße in Kartoffeln, Karotten, Fenchel, Kürbis, Rüben und Getreide. Die Kombination von gelb und natürlich süß ist für die Mitte besonders stärkend. Zucker gehört leider nicht zu den natürlichen Süßungsmitteln. Denn durch das Entfernen aller Pflanzenteile und der anschließenden Raffinierungsprozesse wird Zucker zu einem schädlichen Süßungsmittel. Zucker ist der Krankmacher Nr.1. Und da macht es auch keinen Unterscheid, ob es sich um weißen Haushaltszucker handelt oder um Rohrzucker, braunen Zucker, Rübensaft, Glukose oder sonst was. Lass dich also nicht vom Zucker verführen, denn der ist raffiniert:)
Wie viele Lebensmittel schon von Natur aus die natürliche Süße und die Farbe der Erde in sich vereinen, findest du in der Tabelle am Ende des Artikels.
...aber nicht roh und kalt
Die Lebensmittel selber haben also einen sehr großen Einfluss auf die Gesundheit der Mitte. Dass sie überhaupt kein Fastfood, keinen Zucker und keine zu fetten Speisen verträgt, ist sicherlich jedem verständlich. Aber dass in den meisten Fällen sogar Milchprodukte oder Rohkost die Mitte schwächen, bedarf der Erklärung:
Während bei uns im Westen fast ausschließlich der laborchemische Nachweis der Inhaltsstoffe eines Lebensmittels darüber entscheidet, ob es gesund oder ungesund ist, bewertet die Chinesische Medizin nach ganz anderen Gesichtspunkten. Hier zählen die Farbe, der Geschmack und die thermische Wirkung. Und genau diese thermische Wirkung lassen Rohkost und Milch für viele Menschen ungesund werden. Denn beide wirken im Körper kühlend (auch wenn sie heiß genossen werden) und befeuchtend, bzw. schleimbildend. Insofern sind sie von Vorteil, wenn im Körper eine Hitze mit Trockenheit besteht, was beispielsweise bei einer Erkältung mit trockenem Reizhusten der Fall ist. Bei gesunden Menschen, die vielleicht sogar noch ein bisschen fröstelig sind, bewirken sie aber eine übermäßige Abkühlung des Verdauungsfeuers und damit eine Schwächung des Stoffwechsels.
Kochen und andere Zubereitungsarten
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der ich die Ernährung meiner Oma furchtbar fand. Dieses ganze gekochte Zeug und dann auch noch das eingelegte Gemüse, das totgekochte Apfelmus oder die eingekochten Birnen. Da hat es mich schon gewundert, dass meine Oma relativ alt geworden ist, trotz dieser vitaminlosen Kost. Dass ich, trotz meiner "gesünderen" Ernährung häufig Bauchbeschwerden hatte mit Magendrücken, Blähungen oder Völlegefühl, fand ich dagegen ganz normal.
Geändert hat sich meine Einstellung erst, nachdem ich die Diätetik der Chinesischen Medizin gelernt hatte: Plötzlich also sollten gekochte Lebensmittel viel besser sein als rohe? Ich habe es ausprobiert und mich überzeugen lassen - praktisch und theoretisch. Tauscht man den Begriff "Stoffwechsel" (den es übrigens noch gar nicht so lange gibt) durch den alten Begriff "Kochungsprozess" aus, ergibt sich eine ganz neue Sichtweise. Der Körper vollzieht also verschiedene Kochungsprozesse, um die Nahrung so aufzuschließen, dass die lebensnotwendigen Bestandteile aufgenommen und die anderen ausgeschieden werden können. Diese Prozesse kannst du unterstützen, indem du deinem Funktionskreis Pi einen Kochungsprozess abnimmst. Ist die Nahrung bereits gekocht, kann der Funktionskreis Pi nicht nur das Qi herausfiltern, sondern hat nebenbei noch Kapazitäten frei, um weiteren Aufgaben und Funktionen nachzukommen. Dabei nimmt das Kochen dem Stoffwechsel nicht nur ein wenig Arbeit ab, sondern ist an sich schon eine Form der Energiezufuhr. Schließlich ist das Kochen auf dem Herd nichts anderes als eine Form der Energieübertragung. Beruhend auf diesen alten Erfahrungen und Erkenntnissen ist eine lang gekochte Gemüse oder Knochenbrühe eine optimale Quelle, um Qi aufzubauen. Je länger gekocht, desto mehr Energie.
Je schwächer dein Verdauungssystem,
desto mehr gekocht.
Sind deine Verdauungsorgane überlastet, ist es für dein Funktionskreis Pi eine Wohltat, wenn du ihm einen Kochungsprozess abnimmst. Und überlastet ist dein Verdauungssystem dann, wenn du ihm solche Dinge zu verdauen gibst: zu fett, zu süß, zu viel, zu spät, zu oft, Weißmehl, Zucker, Zusatzstoffe, Süßstoffe usw. usf.

Qi-lose Lebensmittel nach der Zubereitung in der Mikrowelle
Kochen ist also sehr stärkend für dein Verdauungssystem. Dünsten auch. Aber die Zubereitung in der Mikrowelle ist dagegen ein Flop.
Die Mikrowellenstrahlung erzeugt ein hochfrequentes Wechselstromfeld („Magnetron“), das die Wassermoleküle des bestrahlten Nahrungsmittels viele Male pro Sekunde umpolt und dadurch in Bewegung bringt. Durch diese bis zu 5 Milliarden Schwingungen pro Sekunde wird im Nahrungsgut eine Reibungshitze erzeugt, die es von innen heraus erhitzt und gleichzeitig zu Veränderungen der Molekülstruktur und der Zellwände führt. Damit wird die natürliche Struktur unserer Lebensmittel empfindlich verändert. Auch wenn chemische Untersuchungen beweisen, dass Lebensmittel bei der Zubereitung in der Mikrowelle eine gute Nährstoffbilanz zeigen, erfahren sie einen Verlust von 60 bis 90% ihrer Vitalenergie Qi- und das in allen getesteten Nahrungsmitteln.
So konnte in Untersuchungen festgestellt werden, dass das Blutbild von Menschen nach dem Verzehr von Mikrowellenkost negativ verändert ist. Die roten und weißen Blutbestandteile zeigen sich „gestresst“. Vermutungen zufolge erkennt der Körper die Mikrowellenkost als fremd an und muss die Aktivität des Immunsystems entsprechend anpassen.
Doch nicht nur das. Mittlerweile gilt es als bewiesen, dass die Mikrowellenkost zu einer erhöhten Aufnahme von Giften aus dem Blut führt. Denn eigentlich ist das Gehirn über eine sogenannte „Blut-Hirn-Schranke“ vor Giften geschützt. Mikrowellenkost jedoch stört diese Schranke, so dass Gifte aus Kosmetika, Nahrungsmittel oder auch aus der Umwelt es leicht haben, den Gehirnstoffwechsel zu stören.
Die Zubereitung und Erwärmung deines Essens in der Mikrowelle ist also nicht nur qi-los und entkräftend, sondern belastend! Für dich und deine Gesundheit. Lass die Mikrowelle weg. Oder nutze sie höchstens zum Erwärmen deines Körnersäckchens.
Diese Lebensmittel helfen deinem Stoffwechsel
Getreide |
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Obst |
Die Früchte sollten NICHT roh gegessen werden. Dünste sie an oder iss die Früchte als Kompott. | |
Gemüse |
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Tierische Produkte |
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Öl |
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Kerne und Nüsse |
Vorsicht mit Erdnüssen, oft gibt es hier eine Neigung zu Allergien. Weiterhin sind Erdnüsse sehr schwer verdaulich. Geröstete und gesalzene Erdnüsse aus Tüten…;) belasten die Pi mit Feuchtigkeit. | |
Kräuter und Gewürze |
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Getränke |
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Süßungsmittel | in Maßen:
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...und leider tun diese Nahrungsmittel nichts für deine Gesundheit
Meide oder reduziere deshalb:
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30.05.2023
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Polypen beschreiben in der Schulmedizin eine gutartige Wucherung der Schleimhaut und werden wegen der Atembehinderung bei Nasenpolypen oder wegen der Entartungsgefahr im Darm operiert.
In der Chinesischen Medizin verstehen wir Polypen jedoch als Anhäufung von Feuchtigkeit / Schlacken und Schleim. Dehnt sich die Ansammlung beispielsweise in der Nase weiter aus, behindert sie die freie Nasenatmung. Im Darm fällt so eine Ansammlung eher weniger auf, da das Darmlumen größer und die Stuhlpassage dennoch möglich ist. Deshalb können Darmpolypen lange bestehen, bevor sie bemerkt werden. Nach der Lehre der Chinesischen Medizin können sie jedoch von Anfang an den störungsfreien Energiefluss blockieren und damit zu einer Entartung des Gewebes führen.
Werden Polypen entfernt, ist das Symptom zwar behoben, es ändert sich jedoch nichts an der Ursache ihrer Entstehung. Denn Polypen - egal wo im Körper - deuten auf eine schwache Mitte hin, auf eine Störung im Stoffwechsel.
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Yi = Chin. das Denken
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Quellen:
Eigene Aufzeichnungen meiner Seminaren bei Birgit Kriener
Dr. med Georg Weidinger; Die Heilung der Mitte; ISBN 978-3-85068-864-2
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/mikrowelle.html

Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.