Hier kannst du die Sommer- Broschüre *Natürlich. Gut zu wissen* herunterladen. Die Themen dieses Heftes sind
- Das Herz
- Die Neue Welt
- Starke oder sanfte Medizin?
Wednesday, 27.07.2022
Die Kräfte des Erde-Typen
von Melanie Aue
Die Erde ist der Mittelpunkt. Der Mittelpunkt der Natur und der Mittelpunkt des Lebens. Unseres Lebens. Sie ist unser Planet, der uns freudig willkommen heißt, uns beherbergt und nährt.
Unsere Erde trägt alle Vegetation, nährt diese mit ihrem Inneren und prägt mit ihrer Oberfläche wundervolle Landschaften. Sie erzeugt in sich Metalle in Form von Erzen, empfängt und speichert die Wärme der Sonne, sie führt das Wasser und erschafft ihm einen Raum und einen Rahmen. Alles, was in der Natur vergeht, geht in die Erde zurück, um in einen neuen Zyklus überzugehen.
Die Erde nimmt eine Sonderstellung ein. Während die Gegensätze Feuer und Wasser eine vertikale Achse bilden, platzieren sich die Elemente Holz und Metall auf einer horizontale Achse. Auch Holz und Metall bilden ein Gegensatzpaar. Das Holz ist das Sprießen des Neuen, während das Metall, als Symbol für den Herbst, das Welken und Vergehen des Alten symbolisiert. Und die Erde? Sie bildet einen Ruhepol zwischen beiden Gegensatzpaaren. Sie festigt die Achse und bildet eine Harmonie zwischen den Polen. Die Erde trägt und nährt das Holz, führt Abgestorbenes wieder in einen neuen Zyklus der Natur und erzeugt Metalle in Form von Erzen. Sie empfängt und speichert die Wärme der Sonne und führt und beherbergt das Wasser. Alles, was in der Natur vergeht, geht in die Erde zurück, um in einen neuen Zyklus überzugehen. Die Erde ist der Mittelpunkt. Der Mittelpunkt der Natur und der Mittelpunkt des Lebens. Unseres Lebens. Sie ist unser Planet, der uns freudig willkommen heißt, uns beherbergt und nährt.
Und wäre das nicht schon genug, bildet sie darüber hinaus einen Übergang zwischen zwei Jahreszeiten. Sie verabschiedet eine vergehende Jahreszeit und begrüßt die neue. Sie heißt das Neue willkommen ohne das Alte zu vernachlässigen. Sie vermag auch hier die Harmonie zwischen zwei Phasen zu halten. Da in der Chinesischen Medizin alles mit allem verbunden ist, ist auch dem Element Erde ein Organ des menschlichen Körpers zugeordnet: Die Pi, also die Stoffwechselorgane. Und so hilft das Erdelement auch uns Menschen, unseren Körper auf jede neue Jahreszeit einzustellen und den (energetischen) Stoffwechsel anzupassen.
Der Erde-Typ
So ausgleichend, wie die Erde für die Elemente ist, ist der Erde-Typ für seine Mitmenschen. Er ist für die Familie genauso da, wie für Freunde, für Kollegen und allen andere Menschen, die Zuwendung und Verständnis brauchen. Gern lädt er alle zu sich nach Hause ein und stellt ihnen nicht nur seine Wohnung zur Verfügung, sondern sein Heim. Mit allem drum und dran. Denn er hat nicht nur ein Händchen, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, sondern auch den Drang dazu. Gemütlich muss es sein. Man soll sich geborgen fühlen. Wie zu Hause. Und dann ist er für alle da, die ein offenes Ohr brauchen, die jemanden suchen, der ihnen wirklich richtig zuhört. Der Erde-Typ liebt es, gefragt zu werden, den Menschen ihre Sorgen zu nehmen, ihnen ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln und gleichzeitig weise Ratschläge zu geben. Gern auch bei einer Tasse Tee und einem leckeren Stück Kuchen. Denn für den Erde-Typen gibt es nichts schöneres als Gesellschaft und Genuss. Das Nähren, die Ernährung und die Zubereitung derselben liegen ihm am Herzen. Er nährt so, wie Mutter Erde uns nährt. Da gibt es keine Tütensuppe. Beim Kochen ist der Erde-Typ in seinem Element. Kochen wird zelebriert, mit allem, was zur ihm Verfügung steht. Und an dem Ergebnis lässt er gern die Menschen teilhaben.
Bei all seiner Gastfreundschaft bleibt er dennoch gelassen. Er ist in sich ruhend, zentriert, bodenständig und geerdet. Manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu viel. Denn eine zu starke Erdung kann eine Schwere verursachen. Für einen Marathon würde er deshalb wohl lieber nicht trainieren. Und das, obwohl der Erde-Typ von allen Elementen am meisten Bedarf an Bewegung hat. Aber es ist zu anstrengend, zu joggen, zu schwimmen oder Handball zu spielen. Wenn überhaupt Sport, dann lieber moderat. Und mit Freunden oder in der Gruppe, mit denen man sich anschließend auf ein Bierchen in der nächstgelegenen Kneipe treffen kann. Und dort ist er ein gern gesehener Gast. Denn von Natur aus hat der Erde-Typ ein sonniges Gemüt. Er ist mit sich und mit seinem Leben im Einklang. Solange er für andere da sein kann. Denn das Gefühl, gebraucht zu werden nährt ihn genauso, wie er mit seinem Helferbedürfnis und Versorgungsdrang andere nährt. Deshalb wählt er häufig Berufe, in denen er sich ausleben kann. Als Sozialarbeiter, Erzieher, in Pflegeberufen oder auch als Heilpraktiker. Da der Erd-Typ dazu auch noch sehr strukturiert ist, sind auch im Büro zu finden. Aber nicht unbedingt auf der Karriereleiter. Das, was im Büro wichtig ist, ist die Gemeinschaft. Das Miteinander. Das Klönen. Auch gern bei einem Stückchen Torte und einer Tasse Kaffee.
Er selbst vergisst allerdings seine eigenen Bedürfnisse, kann nur schwer ‚nein’ sagen und bittet nur ungern um Hilfe. Aber um andere sorgt er sich schnell. Eigentlich sorgt er sich um alles und jeden und grübelt. Grübeleien sind wie Zucker, sagt man in der Chinesische Medizin. Wie geistiger Zucker. Und dass Zucker schädlich ist und unendlich viele Krankheitssymptome hervorruft, ist wohl unbestritten. Zucker und Grübeleien schädigen das Erd-Element. Auf der Körperebene ist der Erde der Funktionskreis Pi zugeordnet. Hierzu zählen unsere Stoffwechselorgane. Sind diese geschwächt, kann der Mensch mit Aufgebtriebensein, Blähungen, Durchfällen, Unverträglichkeiten und einem allgemeinen Schweregefühl aber auch Allergien und Infektanfälligkeit reagieren.
Schnell fühlt man sich müde, träge, und verschlackt. Und plötzlich wird man rundlich. Alles Zeichen eines schwachen Stoffwechsels, eines schwachen Erd-Elements.
Während der Erd-Typ in seiner Stärke strukturiertes Arbeiten, Bodenständigkeit und Verlässlichkeit zeigt, weichen diese Qualitäten in der Schwäche des Erd-Elements der Unschlüssigkeit, der Strukturlosigkeit, der Unsicherheit und dem Verlust seiner Gelassenheit. Er hilft sich, indem er sich an Bekanntes klammert oder noch besser, an Genuss: an Konsumgüter, an Menschen, an Schokolade oder anderen Suchtmitteln.
Organ | Die Mitte Eigentlich wird in der deutschen Übersetzung die Mitte als Milz benannt. Ich persönlich finde die Begrifflichkeit etwas verwirrend und benenne sie für meine Patientinnen als Mitte, als Pi oder als Stoffwechsel. Dabei meint Stoffwechsel nicht nur die Verarbeitung alimentärer Nahrungsmittel, sondern auch die der geistigen und psychischen Eindrücke. Der Geist, der in der Pi wohnt, ist der Yi. Er wird mit Attributen beschrieben wie
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Sinnesorgan | der Mund und das Schmecken | |
Vorlieben | Genuss und Gesellschaft | |
typ. Merkmale des Körperbaus |
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typ. Erkrankungen |
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biologische Zyklen |
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Für die Gesunderhaltung des Elements Erde
Balance von geben und nehmen
Um auch die Fülle des Lebens genießen zu können, ist es wichtig, das Geben und Nehmen in der Balance zu halten. Da sie sehr gerne sehr viel geben, sollten Auszeiten am besten mit Seelenfutter gefüllt werden, mit Dingen, die das eigene Herz erfüllen. Da die meisten Erd-Typen Berührungen und Kuscheln lieben, können Massagen oder Steicheleinheiten diese Funktion erfüllen und damit die Gelassenheit, innere Ruhe und die Gesundheit bewahren und fördern.
die richtige Ernährung stärkt das ganze Element
Die Mitte liebt die Farbe gelb, die Farbe der Erde. Und damit liebt die Mitte alle gelben, gelbbraunen und orangenen Lebensmittel wie Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Mirabellen oder Getreide.
Die Mitte liebt es aber auch süß. Damit meint man die natürliche Süße in Kartoffeln, Karotten, Fenchel, Kürbis, Rüben und Getreide. Die Kombination von gelb und natürlich süß ist für die Mitte besonders stärkend. Viele Lebensmittel vereinen von Natur aus schon beide Qualitäten in sich. Und viele dieser Lebensmittel stammen aus der Erde, aus der Mutter, die die Menschen nährt. Zucker gehört leider nicht zu den natürlichen Süßungsmitteln. Auch wenn die Rübe der Erde entspringt. Aber durch das Entfernen aller Pflanzenteile und der anschließenden Raffinierungsprozesse wird Zucker zu einem schädlichen Süßungsmittel. Es gibt sogar Mediziner, die verlangen, dass Zucker in den Giftschrank gehöre. Und da macht es auch keinen Unterscheid, ob es sich um weißen Haushaltszucker handelt oder um Rohrzucker, braunen Zucker, Rübensaft, Glukose oder sonst was.
Also, leg’ dich nicht mit Zucker an. Der ist raffiniert:)
Bewegung
Auch wenn es schwerfällt (und je mehr Schwere im Körper vorhanden ist, desto schwerer fällt es), Bewegung ist essentiell, um in Form und bei Gesundheit zu bleiben. Die Energien, die über die Nahrung aufgenommen werden, möchten im Körper verteilt werden. Da weder schweißtreibende Sportarten noch solche, einen Wettkampfcharakter haben und deren Ziel es ist, sich mit anderen zu messen, geschätzt werden, bieten sich moderate Sportarten wie Yoga, Taiji oder Nia an. Aber auch alle anderen Bewegungsformensind empfehlenswert, Hauptsache sie machen Spaß. Denn das große Problem des Erd-Typen ist es, motiviert und dabei zu bleiben. Deshalb sind Sportarten in Gemeinschaft oder in Vereinen von Vorteil, da sie die Geselligkeit fördern.
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Quellen
eigene Aufzeichnungen in Seminaren
Ich Yin, Du Yang: Der Dolmetscher für das Beziehungschinesisch von Mike Mandl, ISBN 978-3901618888
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.