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Saturday, 08.10.2022
Medizin für Frauen
von Melanie Aue
Bis vor einigen Jahren gab es das einzig und allein in der Berliner Charité: Eine eigene Abteilung, in der medizinische Ansätze geschlechterspezifisch untersucht werden. „Gender Medicine“ nennt sie sich. Hier wird erforscht, welche Auswirkungen emotionale und soziale Faktoren auf die Gesundheit haben und welche Zusammenhänge es unter anderem zwischen dem Geschlecht und Krankheiten sowie der Verträglichkeit von Arzneimitteln gibt.

Nun also wird das Wissen, das seit Jahrhunderten die Weisen und Heiler besaßen, und welchem wir beispielsweise in der Homöopathie Beachtung schenken, endlich wissenschaftlich! Dass neben den pharmakologischen Aspekten auch die unterschiedliche Rollenverteilung mit in die Forschung einbezogen wird, ist sehr anerkennenswert und sicherlich ein Zeichen der Emanzipation der Frau in unserer Gesellschaft.
Bis dahin aber war es ein weiter Weg.
Schon immer hatten Frauen eine ganz besondere Beziehung zum Thema Frauenkrankheiten und Heilung. Waren es bis ins Hochmittelalter die weisen Frauen, die das Wissen um Heilkräuter, Geburt, Gesundheit und Krankheit mündlich überlieferten, sollte sich dieses im Laufe der Zeit dramatisch ändern. Ab dem 15. Jh gewannen frauenfeindliche Erlasse die Überhand, die Frauen nicht nur den Zugang zu Lehrstätten verboten, sondern auch jegliche Art heilerischer Tätigkeit. Widersetzungen wurden, meist im Namen der Kirche, bestraft- oftmals mit dem Tode. Die weisen Frauen: verfolgt, verbrannt und ausgerottet. Und all das ist erst 300 Jahre her. Die letzte sicher überlieferte Hexenhinrichtung fand 1793 in Preußen statt.
Wann nun eigentlich die Geburtsstunde der Gynäkologie stattfand, ist nicht sicher. Hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen und Schriften. Zwar gab es zu allen Zeiten Hebammen, deren Tätigkeit wurde im Mittelalter aber degradiert. Frauen durften nicht studieren und der später entstandene Berufsstand der Krankenschwester war lediglich für Handreichungen ausgebildet. Eine neue, männlich geprägte, wissenschaftliche Frauenheilkunde eroberte diesen Bereich.
Erst 1880 schloss in Leipzig die erste Frau in Deutschland ihr Medizinstudium mit einem Staatsexamen ab. Hope Bridges Adams Lehmann. Sie praktizierte als Ärztin und Gynäkologin.
Uns HeilpraktikerInnen ist es erst seit 2001 erlaubt, die Erkrankungen der Geschlechtsorgane zu behandeln. Und es ist eine Chance. Eine Chance, das neue und alte Wissen um die Heilkräuter, traditionelle Heilübungen, Mineralsalze und Homöopathie zum Wohle aller Frauen einzusetzen.
Egal welchen Alters, welcher Nationalität und welcher Religion.
Einige Ansichten aus unterschiedlichen Epochen
- Hippokrates und Aristoteles schätzten den weiblichen Anteil an der Zeugung des neuen Lebens als sehr gering ein. Nach ihren Vorstellungen entwickeln sich männliche Kinder in der rechten Gebärmutterhälfte, da diese näher an der Leber ist und so das Kind besser versorgt sei. Mädchen lediglich in der linken Hälfte.
- Dr. Charles Meigs lehrte seinen Studenten 1848: Das Studium der weiblichen Organe werde sie in den Stand setzen, "das Innerste, das Bewusstsein und die Seele der Frauen zu verstehen und zu kontrollieren"
- 1860, Isaac Ray: „Die Ursache für die Neigung der Frauen zu Hysterie, Irrsinn und Kriminalität liegt in ihren Geschlechtsorganen.“
- 1872, Dr. Robert Batteys, Entfernung der Eierstöcke führt zur "Heilung von Wahnsinn“.
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.