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Wednesday, 16.11.2022
Regelschmerzen und Knockout
von Melanie Aue
Monat für Monat wieder: Schmerzen bis hin zum Knockout!
Manchmal stellen sie sich schon vor der Regel ein, manchmal mit der Regel und es gibt auch Frauen, die nach der Regel gesundheitliche Beschwerden haben. Aber ist das normal? Gehört es zum Frausein dazu, jeden Monat schmerzerfüllt zu sein und 'seine Tage' nur mit Schmerztabletten und Wärmflasche zu ertragen?
Die Antwort ist ganz klar NEIN. Denn das ist von der Schöpfung so nicht vorgesehen.
In diesem Beitrag zum Thema Regelschmerzen liest du
- wie es zu Regelschmerzen kommt
- wie die Chinesische Medizin Regelschmerzen einordnet
- wie du dir selbst mit Akupressur helfen kannst

Schmerzhafte Regel - normal oder krank?
Die ersten geschichtlichen Hinweise auf Menstruationsbeschwerden sind tatsächlich 5000 Jahre alt. Das könnte den Anschein geben, Menstruationsschmerzen seien normal, das war schon immer so. Und schließlich leiden die Mutter, die Freundin und die Kollegin auch jeden Monat. Normalerweise aber, und von der Schöpfung so angelegt, verläuft die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut in leichten, schmerzlosen Kontraktionen, die durch Gewebshormone gesteuert werden. Zieht sich die Gebärmutter jedoch übermäßig stark und länger als üblich zusammen, kann es zu kolik- oder krampfartigen Regelschmerzen im Unterleib kommen. Diese können auch noch ausstrahlen in andere Körperregionen wie den Rücken oder die Oberschenkel. Sogar eine Darmbeteiligung mit Durchfall oder Stuhlverstopfung, Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen sind genauso möglich, wie Kopfschmerzen, Migräne oder Stimmungsschwankungen. Nicht selten ist die Frau in dieser Phase komplett außer Gefecht gesetzt.
Starke Menstruationsschmerzen sollten immer gynäkologisch abgeklärt werden, da beispielsweise Myome oder Endometriose dafür verantwortlich sein können. Meistens handelt es sich aber um ein hormonelles Ungleichgewicht, welches schulmedizinisch mit Schmerzmitteln oder der Antibaby-Pille „behoben“ wird. Und damit nimmt die Frau manchmal über Jahrzehnte täglich synthetisch hergestellte Hormone ein.

Schmerzhafte Regel - was kann die Chinesische Medizin?
In der Chinesischen Medizin gibt es eigentlich keine Namen für bestimmte Krankheiten. Vielmehr werden alle vorhandenen Symptome in sogenannte 'Syndrome' eingeteilt. Ein Syndrom kannst du dir wie ein 'Klima' vorstellen, das in deinem Körper vorherrscht. Und dieses Klima hat eine Auswirkung auf die Lebensenergie 'Qi'. Die Chinesische Medizin sagt, dass
Schmerzen im Körper entstehen können, wenn Qi nicht richtig fließen kann.
Manchmal fließt die Energie Qi nicht richtig, weil zu wenig Energie vorhanden ist = Leere, manchmal aber auch, weil sie gestaut ist. Beide Ursachen können zu schmerzhaften Regelblutungen führen, aber beide werden chinesisch komplett anders behandelt.
Auch eine innere Kälte kann den Energiefluss blockieren, und das ist die häufigste Ursache, die ich bei Frauen mit Regelschmerzen in meiner Praxis erfahre. Diese innere Kälte kannst du gegebenenfalls sogar spüren: allgemeines Frieren, kalte Oberschenkel, kalte Füße oder einen kalten Bauch. Regelschmerzen, die durch Kälte hervorgerufen wurden, werden durch Wärmeanwendungen besser. Da helfen die Wärmflasche, das Körnersäckchen oder die Badewanne.
Therapeutisch wende ich in diesem Fall die Moxibustion an, ein altes Verfahren aus der Chinesischen Medizin, das über Verräuchern von Beifußkraut Wärme in den Körper bringen kann. Zu Hause kannst du diesen Effekt unterstützen, indem du mehr warme Speisen und Getränke zu dir nimmst.
Weniger Schmerzen durch Akupunktur und Akupressur?

Um den blockierten Energiefluss, also die Qi-Stagnation zu lösen, eignet sich - nach der Lehre der Chinesischen Medizin - besonders gut die Akupunktur. Deshalb ist die Akupunktur bei Regelschmerzen auch auf der Indikationsliste der 'Deutschen Akupunktur Gesellschaft' aufgeführt.
Zu Hause kannst du die Akupunktur aber wunderbar unterstützen. Es gibt erfahrungsgemäß einige pauschale Akupunkturpunkte, die 'akupressiert', also massiert werden können. Ob Regelschmerzen genauso gut über Akupressur zu behandeln sind, wie mit Schmerztabletten oder hormoneller Medikation, das untersuchten Forscher der Charité in Berlin (s.u. Quelle). Dazu baten sie 221 betroffene Frauen zwischen 18 und 34 Jahren, ihre Regel und die damit verbundene Beschwerden zu beschreiben. Die Hälfte der Probandinnen erhielt dann vor jeder Menstruation eine Anleitung für eine selbst durchzuführende Akupressur.
Zum Ergebnis: Nach drei Monaten erreichten 37% der Akupressurgruppe tatsächlich eine Schmerzreduktion um die Hälfte, nach 6 Monaten sogar 58% der Patientinnen. Dabei war nicht nur die Schmerzintensität reduziert, sondern die Frauen konnten auch die Einnahme der Schmerztabletten deutlich reduzieren.
Das Geheimnis der Wunderpunkte
Nun also zum Geheimnis dieser Wunderpunkte. Wichtig ist, mit der Akupressur einige Tage vor der Regelblutung zu beginnen, um eine Blockade im Vorfeld zu verhindern. Übrigens: Eine Stagnation des Energieflusses bemerkst du meist durch eine Druckschmerzhaftigkeit der entsprechenden Akupressurpunkte. In der Chinesischen Medizin nennen wir diese Punkte deshalb Ah Shi = „Aua - Punkte“. Um den Energiefluss anzuregen, ist es notwendig, tief genug ins Gewebe zu drücken. Das kann durchaus schmerzhaft sein. Behandle deshalb die entsprechenden Punkte nur so stark, wie es für dich noch angenehm ist. Dabei kannst du entweder den Punkt nur drücken oder ihn mit gleichbleibendem Druck in Richtung des Pfeils massieren.
Anwendung
- ! Achtung: Führe die Akupressur nicht durch,
- wenn deine Schmerzen neu auftreten und noch nicht schulmedizinisch abgeklärt sind,
- wenn die Haut oder das Gewebe am Akupunkturpunkt verletzt, verändert oder vernarbt sind.
- Beginne 2-3 Tage vor der Menstruation und massiere die Punkte 2-3 x tgl. Bei starken Regelschmerzen kannst du die Punkte auch stündlich massieren.
- Wo du die Punkte findest, habe ich dir zu jedem Punkt aufgeführt.
1 Cun entspricht 1 Daumenbreite im Bereich des Daumenendgelenks.

Das rechtzeitige Massieren kann bewirken, dass sich die Menstruationsschmerzen weniger stark darstellen oder sogar ganz ausbleiben. Allerdings ist es in der Chinesischen Medizin so, dass immer alle individuellen Symptome zur Therapie führen. Deshalb kann es sein, dass du bei deinen Beschwerden eine andere Therapie benötigst. Insofern bietet dieses "Akupressurrezept" weder ein Heilversprechen noch eine Aufforderung, auf eine ärztliche Untersuchung und Behandlung zu verzichten.
Du brauchst nähere Infos?
Oder bist interessiert an einer Akupunktur?
Oder an einer Therapeutischen Frauen-Massage?
In meiner Praxis berate ich dich gern.
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Quelle der Studie:https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/akupressur_bei_regelschmerzen/
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.