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Friday, 02.10.2020
Wandlungen
von Melanie Aue
Das Leben bedeutet Wandlung. Kein Moment ist wie der andere. Meist laufen diese Wandlungen unbemerkt und unbewusst ab. Und das ist auch gut so.
Es gibt aber auch natürliche, biologische Phasen, die alles andere als unbemerkt verlaufen. Hierzu gehören die großen Wandlungsphasen der Pubertät und der Menopause. Den Ursprung dieser Wandlungsphasen sieht die Chinesische Medizin in Veränderungen der „Nierenenergie“, die die Grundenergie unseres Lebens bereitstellt und sich im Laufe des Lebens transformiert. Das passiert nicht plötzlich. Nicht von heute auf morgen. Es ist eher wie ein Prozess, im Laufe dessen der Mensch sich wandelt. Sich verändert. In dem plötzlich andere Dinge im Leben wichtig werden, anders hinterfragt oder beurteilt werden. Das ist der Lauf des Lebens.
Nichts ist fixiert.
Nichts ist statisch.
Wandlungen von Yin und Yang
Sie entstammen eine der ältesten überlieferten Lehren der chinesischen Kultur: Yin und Yang. Und dabei bilden sie nicht nur die Grundlagen für das Verständnis der chinesischen Medizin, sie sind zugleich eine philosophische Weltanschauung. Übersetzen kann man die beiden Begriffe nicht, denn es gibt nichts Vergleichbares in unserer Sprache. Aber erklären lässt sich das Prinzip von Yin und Yang.
Yin und Yang bilden ein Gegensatzpaar, so wie weiß und schwarz, hell und dunkel, gesund und krank, lebendig und tot.
Ohne Weiß gibt es kein Schwarz oder ohne Hell kein Dunkel. Denn ohne zu wissen, was Helligkeit bedeutet, kann Dunkelheit nicht verstanden werden. Ohne, dass Sie wissen, was Gesundheit ist, können Sie Krankheit nicht verstehen. So entsprechen Yin und Yang also der Dualität, in der wir leben. Ohne zu wissen, wie sich Kälte anfühlt, verstehen wir die Wärme nicht.

Ohne, dass wir wissen, wie sich der Tag darstellt, können wir die Nacht nicht erkennen. Aber, um bei diesem Beispiel zu bleiben, in jedem Tag ist ein wenig Nacht enthalten. Und wenn der Tag bis zum Mittag immer weiter zunimmt und seinen Höhepunkt erreicht, ist selbst an diesem Höhepunkt des Mittags ein klein wenig Nacht enthalten. Und dieser Teil Nacht wächst von Stunde zu Stunde, von Minuten zu Minute, von Sekunde zu Sekunde, von Moment zu Moment. Unaufhaltsam. Bis die Nacht ihren Höhepunkt erreicht und der Tag aus einem winzigen Teil wieder neu zu wachsen beginnt. Diese Wandlung von einem in den nächsten Zustand versinnbildlicht die Monarde, die symbolische Darstellung von Yin und Yang.
So wie jeder Moment im anderen enthalten ist, enthalten alle Dinge einen Teil Yin und einen Teil Yang. Egal ob es der Tag oder die Nacht ist, eine Jahreszeit, eine Speise, ein Spiel, ein Buch oder der Mensch. Alles enthält Yin und Yang. Yin und Yang sind untrennbar miteinander vereint. Von der Empfängnis bis zum Tod.
Diese Prinzipien von Yin und Yang gehören zum Fundament der Anschauung von Gesundheit und Krankheit in der Traditionell Chinesischen Medizin.

Gesundheit = Yin und Yang sind in Balance
Im Körper repräsentiert Yin die Substanz, die sicht- und fühlbaren Gewebe und Zellen, die Organe und auch das Blut. In Relation dazu beschreibt das Yang die Aktivität, die Energie und die Wärmeprozesse. Krankheit entsteht nach Ansicht der Chinesischen Medizin dann, wenn Yin und Yang nicht im Gleichgewicht sind.
Häufig sind in meiner Praxis ein Mangel an Yang, also der Wärmeprozesse in der Niere, als Ursache für viele Beschwerden meiner Patient*innen zu erkennen. Symptome wie kalte Hände und Füße, kalter Bauch und Rücken, Schmerzen der Lendenwirbelsäule, häufiger Drang zum Wasserlassen oder auch immer wiederkehrende Blasenentzündungen quälen die Betroffenen. Um wieder gesund zu werden, bedarf das Yang der Unterstützung. Einerseits mit Akupunktur und mit Moxatherapie, aber auch mit der passenden Ernährung und Verhaltensweisen, die das Yang wieder mit dem Yin in eine Balance bringen.

Und genauso funktioniert die Behandlung, wenn eine Frau einen Mangel an Yin hat. Die Symptome umfassen beispielsweise trockene Schleimhäute, nächtliche Hitzewallungen, körperliche Erschöpfung oder auch Haarausfall. Akupunktur, Kräutertherapie sowie eine angepasste Ernährung und Lebensweise können das Yin wieder mit dem Yang in eine Balance bringen und so zur Gesundheit führen.
Und so sind Yin und Yang immer im Wandel.
Das Yin folgt dem Yang und das Yang dem Yin. So wie der Tag der Nacht folgt und die Nacht dem Tag. Immer wieder und unendlich.
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.