Newsletter anfordern


 Abonniere gerne meinen Newsletter.  Er erscheint etwa 4x / Jahr.



Saturday, 22.05.2021

DIE LUNGE aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

von Melanie Aue

Die At­mung ist eine Grund­vor­aus­set­zung für unser Leben auf der Erde. Ganz of­fen­sicht­lich wird das bei einer Ge­burt, wenn die El­tern und die Heb­am­me auf den ers­ten Atem­zug war­ten, der dem neuen Men­schen­kind den Schritt in sein Leben er­mög­licht. 
Aber ein Atem­zug ist auch die letz­te Ak­ti­on eines jeden Le­bens. Mit dem Tode er­schlischt der Atem­re­flex und mit der letz­ten Au­sat­mung lässt der ir­di­sche Kör­per die Seele los. So ist die Lunge ein Organ, das die Gren­zen zwi­schen Leben und Tod be­schreibt. 

Sol­che Gren­zen blei­ben das ganze Leben lang ein Lun­genthe­ma. Die Lun­gen neh­men den Sau­er­stoff aus der Atem­luft auf, um damit die in­ne­re Zell­at­mung zu ge­währ­leis­ten und geben ent­stan­de­nes Koh­len­di­oxid aus dem Kör­perin­ne­ren wie­der ab. Damit schaf­fen sie eine Ver­bin­dung zwi­schen der in­ne­ren und äu­ße­ren Welt. Dabei dif­fe­ren­zie­ren die Lun­gen sehr gut, was in den Kör­per hin­ein darf und ihm zu­träg­lich ist, oder was bei­spiels­wei­se durch Hus­ten wie­der her­aus be­för­dert, also ab­ge­wehrt wer­den muss. Diese Form der Ab­wehr­funk­ti­on nennt man chi­ne­sisch Wei Qi. Die Chi­ne­si­sche Me­di­zin be­schreibt die Ab­weh­r­ener­gie Wei Qi wie einen fei­nen Nebel, der den Raum zwi­schen Haut und Mus­ku­la­tur be­wohnt. Seine Auf­ga­be sieht sie in der Ab­wehr und dem Kampf gegen krank­ma­chen­de Fak­to­ren wie Wind, Hitze oder Kälte2. So ein Ab­wehr­kampf zeigt sich oft­mals in Er­kran­kun­gen des Lun­gen­funk­ti­ons­krei­ses3, also mit Er­käl­tungs­sym­pto­men an Nase, Bron­chi­en und schlimms­ten­falls auch der Lunge sel­ber. 
Dass ge­ra­de Kin­der in­fek­t­an­fäl­lig sind, be­grün­det die Chi­ne­si­sche Me­di­zin mit der na­tur­ge­mä­ßen Schwä­che des Lun­gen­funk­ti­ons­krei­ses in den ers­ten Le­bens­jah­ren. Denn ob­wohl die Lunge vom ers­ten Atem­zug an aktiv ist, muss sich, laut TCM, ihr Funk­ti­ons­kreis bis zur voll­stän­di­gen Reife ent­wi­ckeln.

Die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Im­mun­sys­tems ist zudem eng mit dem Darm4 ver­knüpft. Diese An­sicht ver­tritt nicht nur die Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Me­di­zin TCM, sie bil­det seit Jahr­zehn­ten das Grund­la­gen­wis­sen der Na­tur­heil­kun­de. Tat­säch­lich lie­fert die TCM für diese An­nah­me eine Er­klä­rung, indem sie den Lun­gen­funk­ti­ons­kreis als Part­ner des Darm­funk­ti­ons­kreis be­trach­tet. Beide Funk­ti­ons­krei­se bil­den eine Ein­heit, eine Sym­bio­se, ar­bei­ten zu­sam­men und er­gän­zen sich. So er­klärt es sich auch, warum eine In­fek­t­an­fäl­lig­keit oder Heuschnup­fen in der Na­tur­heil­pra­xis über den Darm the­ra­piert wer­den kön­nen. Eben­so Hau­ter­kran­kun­gen, denn die Haut, die ja auch ein Kon­tak­t­or­gan ist, zählt eben­falls zum Funk­ti­ons­kreis Lunge. Üb­ri­gens kann man nicht sel­ten bei kind­li­chem Asth­ma eine un­ter­drück­te Hau­ter­kran­kung in der Vor­ge­schich­te fin­den. Sol­che Zu­sam­men­hän­ge sind auch schul­me­di­zi­nisch be­kannt. Die Er­klä­rung dafür sieht die Schul­me­di­zin u.a. in dem­sel­ben em­bryo­lo­gi­schen Ur­sprung von Haut und Atem­we­gen.

Die Ab­gren­zungs­funk­ti­on der Lunge sehe ich aber nicht nur im ana­to­mi­schen, kör­per­li­chen Be­reich, son­dern auch im ener­ge­ti­schen, geist-see­li­schen. Hier geht es um das „ich und du“, um den Um­gang mit sich selbst und sei­nen Mit­menschen. „Was tut mir gut?“, „Wo­mit/ Mit wem kann ich mich ge­fahr­los um­ge­ben?“, oder „Was ist der Ge­sund­heit zu­träg­lich und was kann ich in mei­nen Kör­per las­sen?“, sind ei­ni­ge der The­men, deren Ent­schei­dung der Lun­gen­kraft ob­lie­gen sol­len. Zu­min­dest chi­ne­sisch ge­se­hen.

 

PO - Die Seele der Lunge

Die TCM sieht den PO als un­se­re Kör­per­see­le, den Le­bens­wil­len oder auch den Geist des Le­bens. Er soll dem Men­schen mit der Ge­burt ein­ge­haucht wer­den und von da an in sei­nen Kno­chen leben. Nach dem Tode soll die PO-Seele in den Kno­chen ver­blei­ben, um mit dem Ver­stor­be­nen be­gra­ben zu wer­den. So kann sie nach und nach in die Mut­ter Erde über­ge­hen, um sich im Sinne des TAO mit allem wie­der­zu­ver­ei­ni­gen. 
Zeit sei­nes Le­bens wer­den dem PO das Auf­recht­er­hal­ten der kör­per­li­chen Le­ben­spro­zes­se und die kör­per­li­che Ent­fal­tung zu­ge­schrie­ben. Dazu zält die TCM alle an­ge­bo­re­nen Fä­hig­kei­ten wie Re­fle­xe, At­mung, Herz­schlag, Nah­rungs­auf­nah­me, Aus­schei­dung, Schmerz­emp­fin­dung und sogar die Be­we­gungs­fä­hig­keit von Armen und Bei­nen. Dazu kom­men wei­ter­hin in­stink­ti­ve, also un­be­wuss­te Re­ak­ti­ons­mus­ter wie den Über­le­bens­in­stinkt und die Schutz­funk­tio­nen vor Ge­fah­ren. Des­halb soll der Po über einen sehr aus­ge­präg­ten In­stinkt ver­fü­gen, er soll sen­si­bel sein, emp­find­sam und dünn­häu­tig. Nur so ist es ihm mög­lich, Span­nun­gen zu er­spü­ren, Ge­fahr zu wit­tern und den Kör­per recht­zei­tig zu war­nen. 
Diese Sen­si­bi­li­tät zeigt sich auch auf der Haut, dem Kon­tak­t­or­gan, das dem Lun­gen­funk­ti­ons­kreis zu­ge­ord­net wird. „Le PO est le peau“ 5 ist ein ge­flü­gel­tes Wort von Dr. François Ra­ma­kers, einem be­kann­ten TCM- Arzt. Es be­zeich­net die Ver­knüp­fung zwi­schen dem PO und der Haut. Und die­ser Zu­sam­men­hang soll der Grund dafür sein, dass dünn­häu­ti­ge und emp­find­sa­me Men­schen schnell zu Hau­ter­schei­nun­gen wie Er­rö­ten, Neu­ro­der­mi­tis oder Pso­ria­sis nei­gen. Dafür haben sie aber auch ein gutes Ge­spür für sich, für die Mit­menschen und die Um­welt. 

 

 

Ist der PO stark und kraft­voll, soll der Mensch über einen ge­sun­den Ego­is­mus ver­fü­gen. Der Mensch schützt sich und sorgt für sich. 
Ein schwa­cher PO da­ge­gen soll ein schwa­ches Selbst­wert­ge­fühl und einen schwa­chen Le­bens­in­stinkt auf der psy­chi­schen Ebene, sowie ein er­schöpf­tes Wei Qi mit Krank­heits­an­fäl­lig­keit auf der kör­per­li­chen Ebene be­wir­ken.

 

TRAUER ist die Emo­ti­on der Lunge

In der TCM steht alles mit allem in Ver­bin­dung. So wer­den den Funk­ti­ons­krei­sen un­ter­schied­li­che Zei­ten, Ele­men­te, Far­ben oder auch Ge­schmä­cker zu­ge­ord­net. Die Lunge steht für das Ele­ment Me­tall, wel­ches aus der Erde6 ge­won­nen wird. Die Haupt­zeit der Lunge ord­net die TCM dem Herbst zu, jener Zeit, in der ein wenig Me­lan­cho­lie mit­schwingt. Zwar liebe ich den Herbst mit sei­nen leuch­ten­den Far­ben und der fri­schen Luft, aber es ist auch eine Zeit des Ab­schieds: Der Som­mer ist end­gül­tig vor­bei. Diese Me­lan­cho­lie, Kum­mer, De­pres­sio­nen und auch das Mit­ge­fühl und Trau­er sind in der TCM alles Emo­tio­nen der Lunge und sie ge­hö­ren zu einem ge­wis­sen Maß zum Leben dazu. Durch sie durch­läuft der Mensch eine Ent­wick­lung. 

So kann durch­leb­te Trau­er wie ein Rei­fungs­pro­zess sein. Durch das Wei­nen kann über die Trä­nen und die hef­ti­ge Au­sat­mung der Schmerz aus dem Kör­per be­för­dert wer­den. Wei­nen hilft also bei der Ver­ar­bei­tung der Trau­er. Wer­den je­doch in einem Trau­er­pro­zess dau­er­haft (also über Jahre!) An­ti­de­pres­si­va ver­ab­reicht, kön­nen diese even­tu­ell das Durch­le­ben und Ver­ar­bei­ten der Trau­er ver­hin­dern. Des­halb ist ein ver­ant­wor­tungs­vol­ler Um­gang mit die­sem Thema sehr wich­tig. Es muss genau ab­ge­wo­gen wer­den, wie stark die Trau­er den PO ge­schwächt hat, ob der Le­bens­in­stinkt er­mü­det ist. Dann sind vor­über­ge­hend An­ti­de­pres­si­va le­bens­er­hal­tend. Aber auf Dauer ist ein Ge­spräch mit Ver­trau­ten oder auf Trau­er spe­zia­li­sier­te Men­schen hilf­reich, um diese Ge­füh­le zu ver­ar­bei­ten und Ge­lieb­tes los­las­sen zu kön­nen.

Im Üb­ri­gen ist es un­er­heb­lich, wel­chen Grund die Trau­er hat. Es kann der Ver­lust eines ge­lieb­ten Men­schen oder Tie­res sein, der Aus­zug eines Kin­des oder auch der Ver­lust einer Ar­beits­stel­le. Wich­ti­ger als der Grund ist das Emp­fin­den und das Ver­har­ren in der Trau­er­star­re.

 

Daran er­ken­net die TCM eine Schwä­che der Lun­gen­ener­gie

Die TCM sieht einen di­rek­ten Zu­sam­men­hang zwi­schen der Schwä­che der Lun­gen­ener­gie und einer schwa­chen Ener­gie die Mitte Milz7 und fin­det den Grund dafür nicht sel­ten in un­se­rer Er­näh­rungs­wei­se: Zu viel Milch­pro­duk­te, Roh­kost und Zu­cker ma­chen, nach An­sicht der TCM, eine schwa­che Mitte. Und eine schwa­che Mitte soll eine schwa­che Lunge be­din­gen, weil die Mitte der Lunge über­ge­ord­net wird. Beide zu­sam­men, die Mitte und die Lunge, wer­den für die Ver­sor­gung mit Ener­gie mit ver­ant­wort­lich ge­macht. Wäh­rend die Mitte die Ener­gie Qi aus der Nah­rung ex­tra­hie­ren soll, wird der Lunge die Fil­tra­ti­on des Qi aus der Atem­luft zu­ge­schrie­ben. Zu­sam­men bil­den beide Qua­li­tä­ten die Basis für die Nach­him­mel­s­ener­gie, für das Blut und die Ab­wehr­kraft. 

Neben der Ge­win­nung von Qi durch die Ein- und Au­sat­mung, ob­liegt dem Lun­gen­funk­ti­ons­kreis aber auch der Ge­ruchs­sinn (vgl. In­stinkt) sowie die Re­gu­la­ti­on des Schwei­ßes. Alles zu­sam­men ge­se­hen wer­den, im Sinne der TCM, fol­gen­den Be­schwer­den einer Schwä­che des Funk­ti­ons­krei­ses Lunge zu­ge­schrie­ben:

  • In­fek­te der Atem­we­ge und Na­sen­ne­ben­höh­len
  • immer wie­der­keh­ren­de In­fek­te und Zei­chen einer ge­schwäch­ten Ab­wehr
  • All­er­gi­en und Heuschnup­fen
  • über­mä­ßi­ge Schweiß­bil­dung
  • Be­schwer­den Haut und Schleim­haut wie Neu­ro­der­mi­tis und Pso­ria­sis
  • Me­lan­cho­lie, Min­der­wer­tig­keits­ge­füh­le, man­geln­de Kon­takt­fä­hig­keit oder Di­stanz­lo­sig­keit, De­pres­si­on oder sogar ein man­geln­der Über­le­ben­strieb.

 

So kön­nen Sie sich hel­fen

Er­näh­rung

In der TCM wer­den der Er­näh­rung und der Ver­wen­dung von Kräu­tern einen sehr hohen An­teil an der Er­hal­tung der Ge­sund­heit zu­ge­schrie­ben. Dabei gel­ten für jedes Or­gan­sys­tem un­ter­schied­li­che Le­bens­mit­tel als ge­sund­heits­för­dernd. Und hier zeigt sich wie­der ein­mal, dass alles mit allem ver­bun­den ist. Der Lunge wird die Emo­ti­on Trau­er zu­ge­schrie­ben. Die Farbe der Trau­er in China ist weiß. Und so schließt sich der Kreis, wenn in der Chi­ne­si­schen Me­di­zin weiße Nah­rungs­mit­tel zur Stär­kung der Lun­gen­ener­gie emp­foh­len wer­den. Gerne dür­fen diese auch leicht scharf sein, wie Ra­dies­chen, Ret­tich oder Lauch. Da die Lunge in einem sehr engen Ver­hält­nis zur Ener­gie der Mitte (s.o.) steht, sind für die Ge­sund­heit des Lun­gen­funk­ti­ons­krei­ses zudem alle Spei­sen und Ge­trän­ke emp­feh­lens­wert, die die Ener­gie der Mitte stär­ken. Hier­zu ge­hö­ren alle Le­bens­mit­tel mit einem na­tür­lich süßen Ge­schmack wie Kar­tof­feln, Karot­ten, Fen­chel, Kür­bis, Rüben und Ge­trei­de. Um die Mitte bei der Ver­dau­ungs­ar­beit zu ent­las­ten, emp­fiehlt es sich, vor­wie­gend ge­koch­te Nah­rung zu sich zu neh­men. Dabei ist das Wich­tigs­te das ge­koch­te Früh­stück. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen dazu fin­den Sie in mei­nem Newslet­ter "PINNWAND". Be­stel­len kön­nen Sie die­sen ein­fach per Mail oder über das An­for­de­rungs­for­mu­lar ganz unten auf die­ser Seite. 

Be­feuch­ten der Atem­luft

Der Lun­gen­funk­ti­ons­kreis rea­giert äu­ßerst sen­si­bel auf Tro­cken­heit. Und si­cher­lich ken­nen Sie das auch, wenn die Haut und Schleim­häu­te mit Be­ginn der Heiz­pe­ri­ode aus­trock­nen und Be­schwer­den ma­chen. Ach­ten Sie des­halb auf aus­rei­chend be­feuch­te­te Luft, ge­ra­de in den Win­ter­mo­na­ten. Es reicht hier­für ein klei­nes Schäl­chen mit Was­ser auf der Hei­zung oder dem Kamin.

Ate­m­übun­gen

Die At­mung ist die erste und letz­te Hand­lung im Leben. Und es macht einen schon ein wenig me­lan­cho­lisch, dass uns jeder Atem­zug dem Tod ein klei­nes Stück­chen näher bringt. 
Nicht mehr atmen löst das Pro­blem al­ler­dings nicht. 

Der Atem ist üb­ri­gens u.a. ab­hän­gig vom emp­fun­de­nen, äu­ße­ren Druck. Wird der Druck zu groß, ver­schlägt es einem den Atem. Oder die Luft bleibt vor Schreck gleich ganz weg. Druck führt zu einer Ver­span­nung der Schul­ter- und Na­cken­mus­ku­la­tur. Je ver­spann­ter man ist, desto fla­cher wird der Atem. Vi­el­leicht liegt darin auch ein Grund, warum wir Eu­ro­pä­er im All­ge­mei­nen eher flach at­men… ei­gent­lich ge­ra­de nur so viel, dass wir nicht er­sti­cken.

Dem­ge­gen­über kann aber be­wuss­tes Atmen die Ge­sund­heit för­dern und viel­leicht sogar das Leben ver­län­gern. Ich finde es schon sehr aus­sa­ge­kräf­tig, dass in sehr vie­len Kul­tu­ren dem Atem eine große Be­deu­tung bei­ge­mes­sen wird. Nach der in­di­schen Lehre ist Atem gleich Be­wusst­sein. Und damit das Er­le­ben im Hier und Jetzt. Das An­kom­men bei sich. 

 Also, ein paar mal am Tag tief durch­at­men, oder noch bes­ser etwas Be­we­gung an der fri­schen Luft, be­wir­ken eine wun­der­ba­re Stär­kung der Lun­gen­kraft. Auch Deh­nen und Stre­cken des Kör­pers sind be­frei­end für die Lunge und ge­sun­de Ge­gen­be­we­gun­gen zu einer sit­zen­den Tä­tig­keit, bei der man den Kör­per nach vorn beugt und da­durch den Brust­korb einengt. 

Zu­sätz­lich lege ich Ihnen die fol­gen­de Übung ans Herz, die Sie täg­lich für we­ni­ge Mi­nu­ten aus­üben kön­nen.

__________________________
Atem­strö­men nach Dr. Ro­si­na Son­nen­schmidt
  • Setze Dich auf einen ge­ra­den Stuhl, beide Füße schul­ter­breit auf dem Boden. Lehne Dich nicht an. Wenn Du magst, darfst Du auch gern eine Me­di­ta­ti­ons­hal­tung im Schnei­der­sitz ein­neh­men. Stel­le Dir vor, Du trägst auf dem Haupt ein klei­nes Krön­chen, das rich­tet die Wir­bel­säu­le auf, so dass die Ener­gi­en gut flie­ßen kön­nen. Ent­span­ne die Schul­tern. Lasse be­wusst die Zunge auf den Mund­bo­den sin­ken und ent­span­ne Deine Kie­fer­ge­len­ke.
  • Lenke Deine Auf­merk­sam­keit auf den Atem und spüre, wie er ein- und aus­strömt.
  • Jeder Atem­zug hat 4 Zei­ten: Auf 1 ein­at­men, auf  2-3-4 aus­at­men.
  • Folge so dem Atem min­des­tens 12 Atem­zü­ge.
  • Lenke nun die Auf­merk­sam­keit auf das Au­sat­men. Atme so lange aus, wie es geht. Dann at­mest Du wie­der ein paar Mal in Dei­nem nor­ma­len Rhyth­mus, bevor Du die Au­sat­mung aber­mals ver­län­gerst.
  • Führe diese Übung höchs­tens 5 Mi­nu­ten lang durch. Nicht die Dauer der Übung ist aus­schlag­ge­bend, son­dern die Qua­li­tät und Re­gel­mä­ßig­keit.
  • Für Pro­fis:
    Be­le­ge die ver­län­ger­te Au­sat­mung und die dar­auf fol­gen­de Einat­mung mit The­men: Stel­le Dir bei der Einat­mung vor, dass Du eine kraft­vol­le Ener­gie auf­nimmst, wäh­rend Du bei der Au­sat­mung etwas Be­las­ten­des aus­at­mest. Mache auch diese Übung höchs­tens 5 Mi­nu­ten lang.

________________________

 
Fuß­no­ten

1 Alle hier be­schrie­be­nen Theo­ri­en stam­men aus der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Me­di­zin. Ihnen lie­gen keine wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­se zu­grun­de. Auch wenn ich per­sön­lich diese Theo­ri­en sehr schlüs­sig finde, fin­den diese Theo­ri­en keine Aner­ken­nung durch die Schul­me­di­zin.

2 West­lich = Bak­te­ri­en oder Viren.

3 In dem Funk­ti­ons­kreis der Lunge sieht die TCM viel mehr als das reine Organ Lunge. Nach ihrer An­sicht trans­por­tiert jeder Funk­ti­ons­kreis Ener­gie und ist mit der Kon­trol­le über Ge­we­be­ar­ten und Or­ga­nen be­traut. So sind der Lunge die Haut, die Haare, die Schweiß­drü­sen sowie die Nase als Sin­nes­or­gan zu­ge­ord­net. Das Part­ner­or­gan des Lun­gen­funk­ti­ons­krei­ses ist der Darm.

4  Der Darm stellt auch eine Ver­bin­dung zwi­schen innen und außen dar und ist, wie die Lunge auch, ein Kon­tak­t­or­gan.

5  fran­zö­sisch.: „Der Po ist die Haut“. 

6  Die Erde wird als Ele­ment dem Funk­ti­ons­kreis der Milz zu­ge­ord­net; die Zeit der Milz ist der Spät­som­mer. 

7  Die Milz wird in der TCM GANZ an­ders als in der west­li­chen Me­di­zin ge­se­hen. Ver­wech­seln Sie beide nicht! Die Milz steht in der TCM syn­onym für die Mitte bzw. für das Stoff­wech­sel­sys­tem. Des­halb be­nen­ne ich im Text die Milz als Mitte. Die Haupt­auf­ga­ben der Mitte sieht die TCM in der Ge­win­nung von Ener­gie sowie in der Aus­lei­tung von Stoff­wech­se­lend­pro­duk­ten und Gift­stof­fen. 

 

Quel­len

ei­ge­ne Auf­zeich­nun­gen aus Se­mi­na­ren bei Bir­git Krie­ner
Dr. med Georg Wei­din­ger; Die Hei­lung der Mitte; ISBN 978-3-85068-864-2
Dr. phil. Ro­si­na Son­nen­schmidt; Das Atem­sys­tem - Leben und Be­wusst­sein; ISBN 978-3939931959

 
Hin­weis

Die­ser Text ent­hält An­sich­ten aus der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Me­di­zin und an­de­ren na­tur­heil­kund­li­chen, nicht wis­sen­schaft­lich be­wie­se­nen Theo­ri­en. 

Da ich als Heil­prak­ti­ke­rin die Welt nicht nur mit wis­sen­schaft­li­chen Augen sehe, son­dern auch geist-see­li­schen Pro­zes­sen einen Platz ein­räu­me, un­ter­schei­den sich meine Theo­ri­en und Emp­feh­lun­gen von der pa­tho­phy­sio­lo­gi­schen Lehr­mei­nung der Schul­me­di­zin.

Die fol­gen­den An­lei­tun­gen be­ru­hen auf Er­fah­run­gen ei­ni­ger na­tur­heil­kund­li­cher The­ra­peu­ten und sind le­dig­lich als Emp­feh­lun­gen zur Selbst­hil­fe ge­dacht. Sie er­set­zen nicht den Be­such beim Arzt oder Heil­prak­ti­ker, vor allem dann nicht, wenn Sie den Hin­ter­grund Ihrer Be­schwer­den nicht ken­nen.

Diesen Artikel teilen


Wichtige Hinweise:

In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.

Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.

Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.


Newsletter anfordern

Du möchtest gern regelmäßig die neuesten Infos erhalten? 

Dann kannst du hier meinen Newsletter abonnieren.
Er erscheint etwa 4x / Jahr.