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Monday, 20.04.2020
Löwenzahn - Der große Meister
von Melanie Aue
Man nennt ihn auch ehrwürdig den „Meister des Heilens“. Das liegt vor allem daran, dass der Löwenzahn eine starke Wirkung auf den Stoffwechsel, die Bauchspeicheldrüse, die Galle und die Niere hat.
In der Literatur wird er als blutbildend, blutreinigend, harntreibend und tonisierend beschrieben.
Und genau deshalb ist er Bestandteil vieler Frühjahrskuren.
Gerade jetzt wächst er auf Feldern, auf Wiesen... eigentlich überall. Faszinierend, wie sich das zarte Pflänzchen einen Weg durch jede Ritze im Asphalt zwängt. (Während ich über diese außergewöhnlich aufrichtenden Kräfte entzückt bin, ist mein Mann darüber übrigens weniger gut gelaunt...;) )
Aber, dass er so überreich in vielen Gebieten vorkommt, hat, wie alles in der Natur, seinen Sinn. Denn der Löwenzahn kann Gifte aus dem Boden aufnehmen und diesen damit wieder reinigen. So gilt der Löwenzahn als eine Zeigerpflanze: Wenn nur noch er auf den Wiesen wächst, ist das ein Hinweis auf massenhaft eingesetzte Pestizide oder Dünger.
Verzehrt oder als Tee getrunken regt der Löwenzahn die Leber- und Nierenfunktion im Körper an und fördert dadurch die Reinigungs- und Ausscheidungsprozesse. Seine Bitterstoffe aktivieren den Stoffwechsel und regen die Bildung von Magensaft und Galle an. Und ganz nebenbei ersetzt er jede Mineralstoffpille und dient mit den Vitaminen A, B, C, D und E.

Im Grunde ist der Löwenzahn eine der Perlen in der Naturheilkunde mit einem unglaublich breiten Spektrum an Heilkraft. So konnten in experimentellen Untersuchungen viele positive Eigenschaften, unter anderem sogar eine hemmende Wirkung auf Viren und Entzündungen beobachtet werden.
So können Sie Löwenzahn verwenden
Eins vorweg: Sie sollten Löwenzahn nicht anwenden bei einem Verschluss der Gallenwege, bei Gallensteinleiden oder einem Darmverschluss. Auch Kinder sollten nur sehr, sehr wenig dieser bitteren Pflanze zu sich nehmen. Ansonsten sind die Blüten, die Blätter, die Stängel und die Wurzeln verwertbar.
Blätter
Sie sind recht bitter und wirken harntreibend.
Schneiden Sie sie einfach klein und geben Sie die Blätter Ihrem Gemüse oder Obst bei.
Wurzeln
Im März schmecken die Wurzeln noch sehr bitter. Das Frühjahr ist auch nicht die richtige Jahreszeit für eine Ernte von Wurzeln. Hierfür eignet sich der Herbst. Gerade im Oktober enthält die Löwenzahnwurzel natürliches Inulin und schmeckt dadurch süßlicher.
Löwenzahnwurzeln fördern die Verdauung und sollen den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen. Sie können sie wie Petersilienwurzel der Suppe beigeben. Früher (und das kann man natürlich heute auch noch tun) wurden die Wurzeln als Kaffeeersatz gehackt, geröstet u. gemahlen.
Stängel
Entgegen der Volksmeinung ist der Milchsaft in den Stängeln nicht giftig. Man kann ganz wenig der bitteren Stängel sogar essen…Aber das ist schon eine wirkliche Herausforderung.
Man gebraucht den Saft aus den Stängeln eher gegen Warzen und Hühneraugen. Da der Milchsaft aber hautreizend ist, sollten Sie ihn nur punktuell auftupfen und die umgebende Haut schützen.
Blüten und Knospen
Sie können die Blüten und Knospen einfach vier Minuten blanchieren und zu Ihrem Gemüse essen,
oder auch als Tee genießen:
1 Tl Blüten/ Tasse, mit kochendem Wasser überbrühen
10 Minuten ziehen lassen.
Trinken Sie 3-4 Tassen pro Tag als Kur für 4-6 Wochen.
Ein Öl aus Löwenzahnblüten soll bei verkrampften Muskeln und schmerzenden Gelenken helfen.
Löwenzahnöl

Pflücken Sie an einem sonnigen Tag Löwenzahnblüten, übergießen Sie diese in einem Schraubglas mit gutem Olivenöl und lassen Sie das Ganze an einem hellen Ort stehen. Nach vier Wochen filtrieren Sie das Öl und schon können Sie das Massageöl verwenden. Was Sie nicht sofort gebrauchen, heben Sie einfach in einer dunklen Flasche lichtgeschützt auf.
Löwenzahnsirup
Pflücken Sie an einem sonnigen Tag etwa 200 g Löwenzahnblüten. Für einen milden Sirup verwenden Sie nur die hellgelben Zungenblüten. Diese werden mit etwa 1 Liter Wasser übergossen und kurz zum Kochen gebracht. Lassen Sie diese Mischung über Nacht stehen.
Am nächsten Tag seihen Sie den Tee ab (gut ausdrücken) und geben 1 kg Zucker und den Saft und Abrieb einer Bio-Zitrone dazu. Lassen Sie diese Mischung so lange einkochen, bis eine sirupartige Masse entsteht.
Den Löwenzahnsirup können Sie zum (sparsamen) Süßen von Tee oder Speisen verwenden.

Schnellreinigungskur am Wochenende
Stechen Sie jeweils am Vorabend einen frischen Löwenzahn mitsamt Wurzel aus dem Rasen und reinigen Sie diesen gründlich. Vor dem Frühstück am nächsten Morgen schneiden Sie den Löwenzahn klein und übergießen ihn mit 1 l kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee 10 Minuten ziehen und trinken Sie den ganzen Liter schluckweise innerhalb von 15 Minuten.
Achtung: diese Kur kann den Stoffwechsel ganz schön in Schwung bringen…;) Wenden Sie die Kur nicht an bei einem Verschluss der Gallenwege, bei Gallensteinleiden oder einem Darmverschluss.
Literatur
*Quelle Jeremy Ross: Klinische Materia medica, 2. Auflage; ISBN 9783864010316; verlag systemische medizin
Wichtige Hinweise:
In meinem Blog 'Natürlich. Gut zu wissen' findest du vielfältige Informationen zur Naturheilkunde. Dabei handelt es sich um Theorien zur Naturheilkunde, um Rezepte, Anleitungen, um Anregungen für Ihre Gesundheit, Gedichte oder Gedanken.
Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.