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Saturday, 08.10.2022

Menstruation -unnütz und altmodisch?

von Melanie Aue

In alten Zei­ten be­ging man die erste Men­strua­ti­on mit einem Ini­tia­ti­ons­ri­tu­al, in dem das her­an­rei­fen­de Mäd­chen für den Ein­tritt in die neue Le­ben­s­pha­se be­glück­wünscht und als frucht­ba­re Frau ge­wür­digt wurde. Die Frucht­bar­keit, die den Fort­be­stand eines Clans si­cher­te, räum­te den Frau­en das Pri­vi­leg ein, sich wäh­rend der Blu­tung ein­mal im Monat in Mond­hüt­ten zu­rück­zie­hen. Wäh­rend die­ser Zeit waren die Frau­en von jeg­li­chen Pf­lich­ten be­freit, weder muss­ten sie Bee­ren sam­meln, noch den Tausch­ge­schäf­ten oder der Kin­der­er­zie­hung nach­ge­hen. Sie konn­ten sich ihrer Spi­ri­tua­li­tät und sich selbst zu­wen­den. (siehe auch "Die Mond­hüt­te")
 

Über­haupt schi­en im Ma­tri­ar­chat die Blu­tung als hei­li­ge Kraft ver­ehrt wor­den zu sein. Einer Kraft, die mit ihrem Kom­men und Gehen wie der Mond in Zy­klen ver­lief. Einer schöp­fe­ri­schen Kraft, einer Leben schaf­fen­den. Denn men­stru­ier­te die Frau nicht, glaub­te man, sie gäbe all die­sen Le­bens­saft an das neue Men­sch­lein wei­ter und er­mög­li­che so neues Leben. 
Und ver­sieg­te der Blut­fluss beim Ein­tritt in die Me­no­pau­se ganz, nähme sie all das Blut in sich auf, wo­durch sie die schöp­fe­ri­schen und le­ben­di­gen Kräf­te emp­fing und einen Stand der 'Wei­sen Frau' er­lang­te. Welch eine Magie!


 

Mit Be­ginn des Pa­tri­ar­chats und der An­pas­sung des Ka­len­ders an den Son­nen­rhyth­mus, ge­rie­ten die zy­kli­schen Mon­dab­läu­fe in den Hin­ter­grund. Doch nicht nur das, son­dern die Re­gel­blu­tung wurde als un­rein an­ge­se­hen. Be­reits um 65 n. Chr. schrieb Pli­ni­us der Äl­te­re:

„Aber es lässt sich nicht leicht etwas fin­den, was be­mer­kens­wer­ter ist als der Blut­fluss der Frau­en. Jede Berüh­rung damit verdirbt die Ern­ten, ver­heert die Gär­ten, tötet Keime ab, lasst die Früch­te vom Baum fal­len, tötet Bie­nen; be­rührt sie den Wein, so wird er zu Essig, die Milch wird sauer ... sogar Bron­ze und Eisen wer­den au­gen­blick­lich ros­tig und er­fül­len die Luft mit ent­setz­li­chem Ge­stank. Hunde, die daran le­cken, wer­den toll und ihr Biss ist un­heil­bar gif­tig ..."

Über lange Zeit hiel­ten sich diese „Weis­hei­ten“, so­dass Frau­en wäh­rend der Re­gel­blu­tung der Zu­gang zur Kir­che ver­wehrt wurde und sie als „un­rein“ gal­ten.

Heute hat sich die Si­tua­ti­on in­so­fern ge­än­dert, als dass nichts im weib­li­chen Kör­per als so stö­rend emp­fun­den wird, wie die Re­gel­blu­tung. Vor­zugs­wei­se ist sie un­sicht­bar, ver­läuft im Ge­hei­men. Die Frau muss auch wäh­rend ihrer Men­strua­ti­on zu 100% funk­ti­ons- und ein­satz­be­reit sein. Oder noch bes­ser, man hat erst gar kei­nen Zy­klus: Die Pille steu­ert und re­gelt den Zy­klus oder lässt ihn bei stän­di­ger Ein­nah­me auch ganz ver­schwin­den. Somit wird die Frau zu einer für den Ar­beits- und Fa­mi­li­en­markt stän­dig gleich funk­tio­nie­ren­den Ein­heit mit über­flüs­si­ger Blu­tung.


 

Die Pille- Lö­sung aller Pro­ble­me?

Die Anti-Baby-Pille scheint hier für viele Frau­en die Lö­sung zu sein. Nicht nur, dass sich damit der Zy­klus mo­del­lie­ren und den Um­stän­den ent­spre­chend an­pas­sen lässt, man­che Frau­en ver­hin­dern mit einer Dauer­ein­nah­me sogar ihren Zy­klus, so wie das auch bei Hor­mon­spi­ra­len der Fall ist.

Lei­der ist diese Vor­ge­hens­wei­se höchst un­na­tür­lich, dem Kör­per un­be­kannt.

Denn das Ziel des weib­li­chen Zy­klus ist nicht die Mo­nats­blu­tung, son­dern die Fort­pflan­zung. Dafür rich­tet die Ge­bär­mut­ter quasi Monat für Monat ein neues Kin­der­zim­mer ein. Bleibt eine Be­fruch­tung und damit das Baby aus, kommt es zum er­neu­ten Her­rich­ten eines Nes­tes für ein Baby. Durch den Auf­bau und Abbau der Ge­bär­mut­ter­schleim­haut ist die Frau ein rhyth­mi­sches Wesen.

Die Fol­gen der Pille und ganz be­son­ders die Fol­gen der Dauer­ein­nah­men eines Anti-Baby-Hor­mons als Ein­griff in den Hor­mon­haus­halt sind nach mei­ner An­sicht der­zeit nicht ab­seh­bar. Da sich alle Hor­mo­ne un­ter­ein­an­der be­ein­flus­sen und die Me­di­zin bei wei­tem noch nicht alle Hor­mo­ne im mensch­li­chen Kör­per iden­ti­fi­zie­ren und nach­wei­sen kann, kann mei­nes Erach­tens auch keine Aus­sa­ge dar­über ge­trof­fen wer­den, in wel­cher Art und Weise die Ge­we­be, Or­ga­ne oder auch die Psy­che durch die syn­the­ti­schen Dauer-Hor­mo­ne be­ein­flusst und ver­än­dert wer­den. Be­reits heute ist aber be­wie­sen, dass neben dem Was­ser­haus­halt, der Ne­ben­nie­ren- und Le­ber­funk­ti­on auch das Brust­krebs­ri­si­ko be­ein­flusst wird.


 

Die Regel auf Chi­ne­sisch*

Ankunft des himmlischen Wassers

In der Chi­ne­si­schen Me­di­zin wird die Men­strua­ti­on TAN GUI, das „Himm­li­sche Was­ser“ ge­nannt. Die erste Men­strua­ti­on ist die „An­kuft des Himm­li­schen Was­sers“ und die Me­no­pau­se der „Still­stand des Himm­li­schen Was­sers“.

Die­ses Himm­li­sche Was­ser ist pure Le­bens­ener­gie. Ener­gie, die im Falle einer Schwan­ger­schaft im Kör­per ver­bleibt, um das Baby mit Sub­stanz und Ener­gie zu ver­sor­gen, um es le­ben­dig zu hal­ten und zu näh­ren. Bleibt eine Schwan­ger­schaft aus, ver­liert die Frau die­ses ener­gie­rei­che ‚Himm­li­sche Was­ser‘ über die Men­strua­ti­ons­blu­tung. Man­che Frau­en rea­gie­ren des­halb auf die Men­strua­ti­on mit Schwä­che, mit dem Ge­fühl, sich ver­mehrt aus­ru­hen zu müs­sen, nicht be­last­bar zu sein. In China gilt die Men­strua­ti­ons­zeit des­halb als eine be­son­de­re Zeit. Tat­säch­lich be­kom­men Frau­en in ei­ni­gen Fir­men ar­beits­frei, damit sie sich scho­nen und ihre Ar­beits­kraft über einen lan­gen Zeit­raum er­hal­ten bleibt.


 

Und so wün­sche ich allen Frau­en eine Neu­be­sin­nung auf den wun­der­ba­ren weib­li­chen Kör­per. Auf die ma­gi­schen weib­li­chen Kräf­te, Leben zu ge­bä­ren. 


 


*Chi­ne­sisch meint hier die 'Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Me­di­zin' TCM.
 


 

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Und da ich als Heilpraktikerin die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen sehe, sondern auch geist-seelischen Prozessen einen großen Platz einräume, unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen in diesen Artikeln von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.

Letztendlich beruhen die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen auf Erfahrungen einiger naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass alle deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.


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