Wissen und Weisheit
für dein Baby und dich
Saturday, 20.11.2021
Das Werden eines neuen Lebens
von Melanie Aue
Ein neues Leben - das ist eines der größten Wunder unserer Natur. Und selbst nachdem ich persönlich zwei wunderbare Kinder geboren habe und einige Frauen in meiner Praxis während ihrer Schwangerschaft begleiten durfte, bin ich immer wieder demütig gegenüber der Schöpferkraft und dankbar, all diese wundervollen Frauen und Mütter während ihrer Schwangerschaft begleiten zu dürfen und so immer wieder dieses Wunder mitzuerleben.
Natürlich passiert bei der Entstehung des neuen Lebens ganz viel: im Körper und auch in der Seele. Seit Urzeiten haben sich Heilkundige und Gelehrte Gedanken über die Entwicklung eines neuen Lebens gemacht.
Das neue Leben
Ein neues Leben ist jedes Mal wieder ein neues Wunder. Und woher der Antrieb für die Zellen kommt, sich zu teilen, sich in der Gebärmutter einzunisten, sich in vielfältigste Gewebe auszudifferenzieren und menschliches Leben hervorzubringen, werden wir auf wissenschaftliche Weise vielleicht nie herausfinden. Es ist für unseren Geist unvorstellbar, wie sich die Schöpfung in seiner Vollkommenheit verwirklicht. Und alles passt zusammen. Mutter und Kind bilden eine Synergie. Der Vater natürlich auch, er hat ja auch zum Erfolg beigetragen.
In der Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass sich Materie und Energien gleichzeitig entwickeln. Bereits bei der Befruchtung entwickelt sich die erste Energieleitbahn, der sogenannte Wundermeridian Chong Mai. Durch die erste Zellteilung entwickeln sich zwei weitere Wundermeridiane, durch die sich vorn und hinten und damit die Dualität unseres Lebens bildet: Yin und Yang.
Während sich in der Schwangerschaft die Meridiane deines Baby erst entwickeln, durchlaufen sie bei der Mutter einige Veränderungen und Anpassungen, um das Baby mit Energie und Blut zu versorgen. Dadurch können vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten Symptome entstehen wie Übelkeit, Erbrechen, Hitzegefühl oder Brustspannen. Auch die stärkere Pigmentierung der Körpermitte, der Areola und der Brustperle sind auf die Veränderungen der Meridiane zurückzuführen.
Zehn Monate
Nach den Theorien der Chinesischen Medizin wird die Dauer einer Schwangerschaft nicht in neun Kalendermonaten beschrieben, sondern in zehn Mondmonaten. Auch in unserer Kultur lebten die Menschen in alter Zeit nach einem Mondzyklus. Die Mondphasen bestimmten Aussaat und Ernte und auch den Zyklus der Frau. Mit Beginn des Patriarchats und der Anpassung des Kalenders an den Sonnenrhythmus gerieten die zyklischen Mondabläufe in den Hintergrund.
Wie auch immer: In der Chinesischen Medizin rechnen wir für das Heranwachsen des neuen Erdenmenschen einen Zeitraum von zehn Mondmonaten. Etwa alle vier Wochen wird ein Meridian besonders gut mit Energie versorgt. Gleichzeitig werden diesem Meridian auch bestimmte Naturphänomene und Kräfte zugeordnet. Im Grunde ist es wie bei den Elementen: Schwangerschaftsmonate sind Wandlungsphasen. Sie entsprechen dem Werden, dem Reifen, dem Abschiednehmen. Es sind die Grundkräfte der Natur.
Mehr zum WERDEN EINES NEUEN LEBENS, zur SCHWANGERSCHAFT und der BEGLEITUNG mit der Chinesischen Medizin gibt es als ebook - demnächst hier erhältlich.
Literatur:
eigene Aufzeichnungen aus Seminaren von Birgit Kriener und Fortbildungen
Bartholomeus Maris, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ISBN 978-3-928014260; salumed Verlag
Giovanni Maciocia: Gynäkologie und Geburtshilfe in der Chinesischen Medizin, ISBN 978-437-58465-7
Fotos:
Lilli Aue Fotografie
Hinweis:
Sicherlich hast du es schon bemerkt: Als Heilpraktikerin sehe die Welt nicht nur mit wissenschaftlichen Augen, sondern räume auch geist-seelischen Prozessen einen Platz ein. Deshalb unterscheiden sich meine Theorien und Empfehlungen von der pathophysiologischen Lehrmeinung der Schulmedizin und werden von dieser auch nicht anerkannt.
Die hier aufgeführten Theorien und Anleitungen basieren auf Erfahrungen naturheilkundlicher Therapeuten und sind wirklich nur als Empfehlungen zur Selbsthilfe gedacht. Auf keinen Fall ersetzen sie den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Deshalb meine Bitte: Lass deine Beschwerden und Erkrankungen schulmedizinisch abklären, bevor du dich selbst behandelst.